Volltext: I. Teil: Heimatbuch. Landschafts- u. Kulturbilder Oberösterreichs. [21. Heft] (21. Heft / 1925)

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bas schmucke Städtchen eine der beliebtesten Sommer 
frischen an der oberen Donau. Der Strudengau kann ja 
mit der burgenreichen Wachau und der großartigen 
Passauerenge keinen Wettbewerb aushalten — doch zau 
bert Grein immer wieder ein gar liebliches Bild vor 
unser Auge. 
Vor ihrem Eintritt in die klippenreiche Enge gleicht 
die Donau einem großen See, in dem sich! dicht bewal 
dete Granitberge spiegeln. Nur an einer Stelle weicht 
der Wald weiter zurück; die Donau begleitet eine villen 
reiche Lände, hinter der die Hauptstraße in einem wel 
ligen Gelände auf und nieder läuft. Ihr folgen die 
Häuser der Stadt. Unweit der Pfarrkirche, die aus einem 
Hügel liegt, weitet sich die Straße zu einem viereckigen 
Marktplatz, von dem eine steile Gasse zur Donau ab 
steigt. Ueber der Stadt thront die stolze Greinburg, ein 
mächtiger Burgenbau. 
Braunau am Inn. 
Die Jnnbrücke, an der sich die Stadt Braunau 
entwickelte, liegt fast in der Mitte des Alpenvorlandes, 
gleichweit von dem nördlichsten Vorposten der Alpen und 
dem Südrande des Granitmassives entfernt. Zu ihr führt 
von Westen die Jsen-Jnnfurche, von Osten der Straßen 
zug am Nordfuße von Hausruck und Kobernauserwald. 
In ihrer Verknüpfung würden diese beiden Routen die 
geringsten natürlichen Hindernisse von allen Wegen des 
Alpenvorlandes zu bewältigen haben, sie wären mithin 
für den großen Durchgangsverkehr am geeignetsten. Schon 
in der Römerzeit und mehr noch im Mittelalter, waren 
aber politische Verhältnisse dafür maßgebend, daß der 
Landweg über Salzburg das Uebergewicht bekam. Es 
ist auch bis heute der ganzen Städtereihe von Mühl 
dorf über Braunau nach! Wels noch nicht gelungen, auch 
nur annähernd die Verkehrsbegünstigungen zu erhalten, 
welche die Bahnstrecke über Salzburg bei viel größeren 
Terrainfchwierigkeiten innehat. 
g Während bis in die Mitte des vergangenen Jahr 
hunderts Braunau am Flußhandel regen Anteil hatte, 
ist es heute auf dem Inn ganz still geworden. Braunau 
liegt ja kaum zehn Kilometer unterhalb der Jnn-Sal- 
zachniündung, hatte infolgedessen vom Salz-, Wein- und 
Getreidehandel, der beide Ströme belebte, große, wirt 
schaftliche Vorteile. Es hatte zwar keine Flußmaut wie 
Burghausen oder Schärding, doch brachte die Schiffahrt
	        
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