Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

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Antwerpen 1914. 
legten, wobei von den elf Drahtschneidern sieben fielen oder ver- 
wundet wurden. Jetzt holten die Pioniere die Laufbrücke vor und 
stellten die überbrückung des Grabens unter großen Schwierig- 
keiten her, trotz des lebhaften feindlichen Feuers, das von unserer 
nachrückenden Infanterie erwidert wurde. 
Besonders zeichnete sich dabei ein Unteroffizier der Pioniere 
^Unteroffizier Holler) aus, der sich vollständig auszog und an- 
nähernd eine halbe Stunde in dem kalten Wasser die Brücke zu- 
sammenhielt, um ein schnelles'Vorwärtskommen unsererseits zu er- 
möglichen. Der erste Gang war zum Panzerturm, der'unschädlich 
gemacht wird. Nach Durchschneiden der Leitungen ging es weiter 
gegen die inzwischen auf das Fort zu vorgerückte feindliche In- 
fanterie. Wir suchten in Geschoßlöchern Deckung. Aus der linken 
Hinteren Seite feuerten noch immer schwere Geschütze auf unseren 
vorgehenden linken Flügel. Die Pioniere ließen nun starke Spreng- 
ladungen vor den Rohren längs der Betonwand an langen Stricken 
nieder, um die Geschütze unschädlich zu machen, was jedoch erfolg- 
los blieb. 
Gegen 9 Uhr bekamen wir Artilleriefeuer, das aber bald 
wieder eingestellt wurde. Nun versuchten wir in das Fort zu ge- 
langen. Der Versuch, durch Seitentore einzudringen, kostete einem 
Unteroffizier und zwei Mann das Leben. Es ließ sich nicht durch- 
führen. Daher gruben die Pioniere auf dem Fort die Erde ab und 
legten dieBetondecke frei. Währenddessen schössen die feindlichen Ge- 
schütze während der ganzen Nacht, bis nach einer zweiten erfolg- 
reichen Sprengladung gegen 6 Uhr die Bresche durch die dicke 
Betondecke geschlagen war. Auf die nun flüchtende Besatzung er- 
öffneten wir mit der Infanterie ein lebhaftes Gewehrfeuer. Durch 
die Bresche drang ich sofort in das Innere des Forts, unsere In- 
fanteristen folgten nach. Der Kommandant des Forts und dreizehn 
Artilleristen wurden von uns gefangen genommen. Nach Zerstörung 
der Geschütze suchte ich mit Sergeant M a h m e n s dys Fort ab, 
wobei wir noch ein Maschinengewehr in der SchützendeckupH 
fanden. Dabei wurde rechts und links vom Fort immer ncc.')
	        
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