Volltext: Antwerpen 1914 [3] (Band 3/1925)

ntwsrpen ist eine Stadt, deren Geschichte von 
Ruhm und Reichtum, aber auch von Nieder- 
EX^£&|ijp gang und schweren Heimsuchungen zu erzählen 
mliv|i|l weiß. Belagert, zerstört, wieder aufgebaut, — 
gestern blühende Hansastadt, heute in Schutt 
und Asche versunken. So wechselte der Gang 
• j,er Jahrhunderte ihr Schicksal. Friesen, Dänen, 
Normannen, Spanier, Franzosen, Österreicher, Deutsche, Eng- 
Zünder und Niederländer, alle haben sie ihr Waffenglück an der 
Scheldefeste versucht. Mancher Belagerer hat unverrichteter Dinge 
abziehen müssen, aber auch manchem hat sie, bezwungen, ihre 
Tore öffnen müssen. 
Von den früheren Belagerungen interessiert uns am meisten 
der von S ch i l l e r in seiner „Geschichte des Abfalles der Nieder- 
7ande" geschilderte Kampf des spanischen Statthalters A l e x a tx» 
der Farnese von Parma in den Iahren 1584/85. 
Der Herzog von Parma hatte sich aus mannigfachen Gründen 
entschlossen, die befestigten Niederländischen Städte durch Aus- 
hungerung zur Übergabe zu zwingen und dadurch die Unter- 
werfung des ganzen Landes herbeizuführen. Als letzte der Städte 
kam Antwerpen an die Reihe, die zugleich auch die größte war. 
Bei allen diesen Belagerungen versuchte er, die Lebensmittel- 
zufuhr auf den Flüssen und Kanälen zu unterbinden, an denen 
das Land so reich ist. Um den Verkehr auf der Scheide, der 
Lebensader Antwerpens, zu sperren, wollte er sich zunächst in den 
Besitz der beiden Scheldeforts Liefkenshoek und Lillo setzen; dies 
gelang ihm aber nur bei ersterem. Er kam dann auf den Ge- 
danken, durch einen Brückenbau den Verkehr auf dem Fluß lahm 
zu legen. Mit außerordentlicher Zähigkeit hielt er trotz mancher
	        
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