Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

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da muß wohl der Douaumont liegen. Und da links, wo der Höhen- 
rücken undeutlich in hohler Schwärze sich abzeichnet, unter dessen 
Rand ein irrsinniger Lärm und brodelndes Blitzen hervorquellen, 
da muß ungefähr die Stellung liegen, die das Bataillon besetzen 
soll. Das mag ein Morgen werden, da obenl . . . 
Beginnt nicht schon über dem Caillettewald der zuckende Feuer- 
schein blasser zu werden? 3.30 Uhr. Wahrhaftig . . . fast zwei 
Stunden sind schon vorüber, seit das Bataillon aus der Hassoul- 
schlucht antrat! . . . 
Die Führer, die das 8. Leibgren.Regt. gestellt hat, haben sich 
verlaufen. Sie wissen selbst nicht mehr wohin. Die ganze Gegend 
hat sich verändert, sie finden keinen Anhaltspunkt mehr. Der 
Graben hat ganz aufgehört. Nichts mehr als Trichter, riesengroße, 
und graue Schwaden, im ersten Morgendämmern trostlos hin- und 
herziehend.. . . 
Und der dritte Sperrfeuergürtel. Der furchtbarste. . . . 
Es ist 6 Uhr morgens gewesen, als die letzten Teile des II. 
Bataillons Jnf.Regt. 15 im Douaumont anlangten. Um 2 Uhr 
nachts waren sie aufgebrochen. Die Strecke betrug keine 2000 
Meter. . . . 
* * * 
„Schickt Waffer herauf!" 
Das war alles, was der Regimentsstab in der Brüleschlucht 
vom II. Batl. Jnf.Regt. 15 am Vormittag des 24. zu hören bekam. 
Die Antwort lautete: 
„Bayern sollen sofort angreifen!" 
Sie wurde durch Funkspruch zum Fort heraufgegeben. Wasser 
herbeizuschaffen war bei dem Feuer unmöglich. . . . 
Und die Bayern griffen an. Die 8. Kompagnie als erste wagte 
den Vorstoß vom Südwall des Forts aus nach vorn, wo angeblich 
die 8. Leiber-Kompagnie noch mit Teilen liegen sollte. Nach- 
richten von ihr besaß man nicht. Wütendes Maschinengewehr- 
feuer aus der Kiesgrube und vom Südwesten des Forts her zwang 
die Kompagnie in die Löcher und ließ sie nicht mehr heraus. . . .
	        
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