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wieder angreifend, wo auch nur die Zusammenfassung eines winzig
kleinen Häufleins unter einem energischen Führer gelang, klebten
und kletterten alle Kompagnien der Division in vorderer Linie oder
in den Bereitschaftsstellungen und verbluteten. . . .
Angesichts solcher Leiden auf der einen, solchen Heldentums
auf der anderen Seite, müssen sich dem, der es unternimmt, die
Ereignisse dieser Maitage zu schildern, die Worte von selbst all-
gemein für alle diese Truppen zu einem hohen Loblied fügen. So
sei denn ihrer hier noch einmal besonders gedacht, bevor das Ein-
greifen der Bayern diesen die Hauptlast des Kampfes übertrug.
Das Inf.Regt. 52zählte bei seiner Ablösung am 28. Mai einen
Verlust von 22 Offizieren, 1384 Unteroffizieren und Mannschaften,
das Gren.Regt. 12 von 35 Offizieren, 1153 Unteroffizieren und
Mannschaften. Das 8. Leibgren.Regt. ließ als Preis seiner Leistung
in und um den Douaumont 26 Offiziere und 1402 Unteroffiziere
und Mannschaften zurück. Nicht 500 davon fielen lebend in
Feindeshand. Im besonderen verdient dieses Regiment noch ein-
mal Erwähnung, das den Hauptstoß der Franzosen auszuhalten
hatte und seine Pflicht in einer Weife tat, die aus der ruhmreichen
Geschichte deutscher Truppen besonders hervorleuchtet. Zermürbt
durch die fürchterliche Beschießung vom 18. bis zum 22. Mai und
durch die vorausgehenden schweren Ereignisse, fand das Regiment
Kraft genug, mit eigener Anstrengung die verloren gegangene
Stellung fast völlig wiederzunehmen. Unterstützt von den ener-
gifchen Pionieren der 4. und 5. Komp. Pion.Batls. 30, von Teilen
der von der linken Nachbardivision herbeigeeilten 20er, von den
ausgezeichneten Jägern aus Lübben, geführt von dem klar denken-
den und mit äußerster Energie feine Befehle durchsetzenden Oberst-
leutnant v. Treskow, betreut von den wachsamen und zu-
verlässig arbeitenden Batterien der Feldartillerie - Regimenter 18
und 54, vermochte das Regiment, den Brennpunkt der Nordfront
von Berdun in sicherer deutscher Hand zu halten.