Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

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Als der nebelige Morgen des 24.Mai langsam von Osten 
über den Hardaumont heraufrückte, stand in der ganzen Fort- 
besatzung trotz Müdigkeit und Verlusten der Entschluß fest: am 
Südwestpanzerturm muß es heute zum Klappen kommen! Zudem 
war es nach den bösen Erfahrungen der 8. Leiber-Kompagnie ganz 
unmöglich, vom Fort aus mit Erfolg nach Süden vorzudringen, 
solange der Panzerturm flankierte und den Angreifern in den 
Rücken schoß. 
Die Aktion gegen den Turm sollte eine regelrechte Schlacht 
werden. Ein umfangreicher Kriegsplan wurde aufgestellt. Die 
Minenwerfer unter Leutnant Buhl bauten in der Nacht in der 
Kehle einen schweren Werfer auf und sahen mit gläubigem Ver- 
trauen der Morgenarbeit entgegen. Noch war kaum das Nächst- 
liegende sichtbar, da setzten die Franzmänner auf dem Turm mit 
einem ungezähmten Reihenfeuer ein, als ahnten sie, daß ihre Herr- 
lichkeit nicht mehr von langer Dauer sein würde. Es war ihr 
Schwanengesang. Sie hatten sich in der Nacht reichlich mit 
Munition versehen können. Hinter dem Turm war ein ganzes 
Gewimmel von kriechenden und liegenden graublauen Gestalten 
erkennbar. . . . 
Endlich war es so weit. Nach dumpfem Abschuß trudelte die 
erste schwere Mine in grotesker Gemütlichkeit sich überkollernd durch 
die Luft und fiel mit einem mörderischen Aufschlag hinter dem 
Panzerturm nieder, daß die Erschütterung das ganze Fort heftig 
durchrüttelte. Pünktlich nach dem Sekundenzeiger folgte Nummer 2 
bis 8. Alles übrige Geschieße verstummte vor diesen furchtbaren 
Schlägen wie gelähmt. Gleichzeitig mit dem Niederfallen der 
achten und letzten Mine stürmten aus der Ostdurchfahrt heraus 
und über die Kasemattendächer hinüber Freiwillige der 3. und 4. 
Kompagnie Gren.Regt. 12 unter Leutnant d. R. W o l f st i e g und 
Leutnant d. L. Seybüchler. Von Granatloch zu Granatloch 
schoben sie sich vor bis unmittelbar an die Franzmänner heran. 
Und dann begannen sie mit Handgranaten zu arbeiten, daß es eine 
helle Freude war. Aus dem Nordausgang der Westdurchfahrt 
stürzten scharf um die Ecke die Jäger der Komp. Jäg.Batl. 3 
in prächtigem Angriffsschwung, der nichts von dem überstandenen
	        
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