Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

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Funkenstation im Nordweststollen. Die Station ging in hellen 
Flammen auf. Kurz später hämmerten ein paar schwere Salven 
die westliche Grabenwehr zusammen. Gasgranaten füllten das 
Trümmerfeld mit weißem Nebel. Der Besatzung der Funkenstation 
konnte nicht geholfen werden, über die Decke des Forts hin zu ihr 
zu gelangen, war wegen des Artilleriefeuers unmöglich. Nachts 
stellte eine Patrouille den Tod der Funker und der Maschinen- 
gewehrbedienungen fest. Die Aufräumung des Zuganges zum 
Südwestpanzerturm wurde unter der Leitung des Hauptmanns 
Frentzen sofort von den Pionieren in Angriff genommen und 
noch am gleichen Tage notdürftig durchgeführt. Hier wenigstens 
wurde die Besatzung noch lebend gefunden. Bei dem vergeblichen 
Versuch, einige seiner M.G.-Schützen, die in die Nordwest-Graben- 
wehr verschüttet worden waren, zu retten, starb der Jägerleutnant 
v. T r o t h a den Heldentod. 
Unermüdlich waren die Pioniere tätig mit Räumungsarbeiten. 
Ohne Aufhören arbeiteten ihre Trupps, eingeschossene Gänge frei- 
zulegen und Beobachtungsstellen wieder auszugraben. Aber der 
Douaumont bröckelte weiter. Der unterirdische Kehlzugang im 
Süden stürzte ein. Die Luft wurde immer drückender, die Verluste 
nahmen zu. Des Nachts, wenn gegen Morgen für kurze Zeit die 
Beschießung ein etwas weniger heftiges Tempo annahm, strömten 
aus der Kampflinie die Verwundeten ins Fort und füllten das 
Lazarett bis zum Bersten. Furchtbar sahen sie aus. Aus ihren irren 
Reden war kein Bild zu gewinnen, wie es vorn in der Stellung 
tatsächlich aussah. So viel stand fest, daß kaum ein Maschinen- 
gewehr noch schußbereit war, daß kein Graben und kein Stollen 
mehr intakt geblieben, daß da draußen ein paar Männer apathisch 
und verstreut umherlagen und mit dem Leben abgeschlossen hatten. 
Die Gefahr einer Überrumpelung des Forts wurde brennend. Der 
Kommandant traf die erforderlichen Maßnahmen. Assistenzarzt 
Dr. Mielke, unterstützt von dem Oberarzt Dr. Krüger, 
arbeitete mit unermüdlicher Energie am Verbinden und am Ab- 
schub der Verwundeten, am Ordnen des Verkehrs im Lazarett, am 
Filtrieren von Trinkwasser und an der Lüftung der Sanitätsräume..
	        
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