Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

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bröckelte wohl hier und da. Aber nichts außer äußeren Aufbauten 
erlag dem Feuer ... 
Die Beschießung setzte dann überhaupt nicht mehr aus ... 
Die Pioniere der 5. Komp. Pion.Batl. 30 mußten ihre Forti- 
fikationsarbeiten unterbrechen und wurden ganz von den not- 
wendigen Aufräumungsarbeiten in Anspruch genommen. Nur eine 
Sorge gab es im Fort: daß es nicht endlos so weiter ginge, daß 
möglichst bald der feindliche Angriss einsetzte. Denn man erinnerte 
sich an die Maitage ... 
Das in der Nacht zum 22.einsetzende französische Gasschießen 
hatte auch das Fort stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Regen 
ließ das Gas nicht abziehen und drückte es nieder, daß es in die 
Gänge des Forts eindrang und dort jede Bewegung behinderte.. . . 
Die systematische Bearbeitung des Forts nahm am 22. früh 
ihren Fortgang und dehnte sich weit ins Hintergelände aus. Eine 
ganze Reihe französischer Flieger belauerte die Eingänge und lenkte 
das Artilleriefeuer auf die äußeren Aufbauten des Forts mit fast 
ungestörter Genauigkeit. Während mittags von 12 Uhr ab in der 
vorderen Linie das Trommelfeuer in ungehemmter Stärke raste, 
ging Schuß auf Schuß heranheulender 22-vm-Granaten auf den 
Douaumont nieder ... 
Die Zerstörung nahm ihren Lauf... 
Während der ganzen Regennacht vom 22. zum 23. Oktober hatte 
der Franzose dann durch lebhaftes Beunruhigungsfeuer sämtliche 
Eingänge des Forts nach außen abgeriegelt und die deutschen Batte- 
rien durch andauernde Überfälle an einer wirksamen Gegenaktion 
verhindert. In dieser Nacht sah es im Douaumont noch zufrieden- 
stellend aus. Obwohl nach außerhalb keine Verbindung mehr be- 
stand, und obwohl man die vordere Linie in einem mehr als bedenk- 
lichen Zustand wußte, war man doch guter Zuversicht. Die tieseren 
Gewölbe und Kasematten hielten aus. Munition und Lebensmittel 
waren zur Genüge vorhanden. Auch das Wasser reichte noch. Die 
Verluste waren bisher erträglich. Zudem konnte man auf die am 
Steilhang, im Nordoststollen und in der Erdbeerschlucht unter- 
gebrachten Reserven rechnen, wenn tatsächlich der Franzose bis zum 
Fort vordringen sollte. Und schließlich bildete die aus Bereitschaften
	        
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