Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

I 
Schicksal. 
enn wir später an anderen Kampffronten ge- 
weilt, ist oft plötzlich in uns die Erinnerung an 
Verdun aufgetaucht. Woher kam sie? Sie war 
auf einmal da, wie aus geheimer Versenkung 
erstanden. Und es hat uns dann geschienen, als 
ob uns mit den wenigen, die damals mit uns 
zusammen gewesen, ein ganz besonderes Band 
verknüpfe. Es war nicht das gewöhnliche Gefühl der Zusammen- 
geHörigkeit, das stets Menschen bindet, die gemeinsam Schweres 
ertrugen. Es war nicht nur, daß im Anschauen jener Kameraden 
aus der Verduner Zeit vor unseren Augen die Berge und 
Schluchten wiedererstanden, daß uns der lauernde Tod wieder dicht 
an die Grenze des Erlebens trat. Es war noch ein Anderes, Be- 
sonderes. Es lag wohl daran, daß Verdun die Seelen umformte. 
Wer durch dies Schlammfeld voll Sterben und Schreien gewatet, 
wer in diesen Nächten gezittert, der hatte die letzten Grenzpfähle 
des Lebens passiert und trug nachher tief in sich die dumpfe Erinne- 
rung an irgendeinen Raum, der sich zwischen Tod und Leben oder 
jenseits beider befinden mag . . . 
Viel, viel später erst, als längst Waffenlärm und blutige 
Erregung verklungen, ist es mir eingefallen, mit Bewußtsein diesem
	        
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