Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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wehr in Stellung, N ö h r i n g ist Richtschütze. 500 m vor uns liegen 
Franzosen und Engländer auf freiem Felde. Dicht daneben steht eine 
feindliche Batterie. Alles arbeitet fieberhaft. Mit unseren Maschinen- 
gewehren können wir sie flankierend beschießen. Drei andere Gewehre 
knattern bereits auf die Infanterie. Wir eröffnen unser Feuer auf die 
Artillerie, Bedienung auf Bedienung bricht in unserem Feuer zusammen. 
Einige versuchen zu flüchten. In kurzer Zeit schweigen die Geschütze. Die 
seindliche Infanterie läuft wie ein aufgestöberter Ameisenhaufen umher. 
Tollkühn versuchen sie noch, ein auf einem Maulesel verpacktes Maschinen- 
gewehr in Stellung zu bringen. Schon ist es von unseren Maschinen- 
gewehren erfaßt: sich hoch aufbäumend, stürzt das Tier zu Boden. Auch 
die Bedienung muß ihr Leben lassen. Das Wasser im Gewehrmantel 
kocht. 
Der entschlossen geführte Stoß der französischen 35. Division auf Guise 
war dicht vor seinem Ziel gescheitert. 
Eroberung der Höhen von Guise durch die 19. Division. 
echtzeitige Gewinnung und Behauptung des Ausganges von Guise 
% hatte zugleich die Grundlage geschaffen für ein weiteres Vorgehen 
der 19. Infanterie-Division. So belohnte sich unmittelbar der ungestüme 
Angriffsgeist, den die Hannoveraner bei dem heißen Kampf in Guise an 
den Tag gelegt hatten, und nicht minder das taktische Geschick und die 
Tatkraft ihrer Offiziere. Bewunderungswürdig, wie sie nach dem letzten 
Barrikadensturm, noch inmitten der Eindrücke des Straßenkampfes, sich der 
nächsten Aufgabe zuwandten und sie zäh und zielbewußt durchführten! Die 
einzelnen, meist neu gegliederten Gruppen und Züge am Südrand der 
Stadt waren zwar in der Hand der Führer und wußten sich den Feind 
vom Leibe zu halten. Ob sie aber nach Auflösung der taktischen Verbände 
und Absplittern zahlreicher Leute — eine unausbleibliche Folge jedes Orts- 
gefechts — sogleich wieder anzugreifen vermochten, war zu bezweifeln. 
Der Auftrag der 19. Division forderte jedoch die Fortsetzung des Angriffs 
über Guise hinaus. Frischen Kräften und geschlossenen Verbänden mußte 
er übertragen werden. Generallt. Hofmann hatte dieser Notwendig- 
feit unbewußt durch entschlossene Maßnahmen glücklich vorgearbeitet. Als 
er gegen 4Uhr nachm. vom Generalkommando erfuhr, die Vorhut der 
*)Vereinsnachrichten des Füf.Rgts. 73 Nr. 23 6 119/120. 
Tt. Quentln 2. 
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