Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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bewohner außerhalb der Häuser herum, obwohl nur wenige hundert Meter 
weiter hinter einer Biegung der Straße von der Brücke her auf die deut- 
schen Patrouillen geschossen wird. Der Schaulust geschieht bald Genüge! 
Als nach sorgfältigem Absuchen des südlichen Ufergeländes drüben bei den 
letzten Häusern von Guise Maschinengewehre entdeckt werden» neben denen 
anscheinend eine Gruppe von Offizieren steht, reitet Lt. Spangen- 
b e r g , der Adjutant des I./J.R. 74, zurück, um Geschütze zu holen. Hinter 
der Höhe südlich St. Eermain trifft er einen Zug der 3./Feldart.R. 26, den 
Oberst v. O e r tz e n bei Beginn des Angriffs vorsorglich dorthin bestellt 
hatte. Der Zugführer, Lt. d. Nef. B o e t t i ch e r, befindet sich zur Zeit 
beim Vorhutführer. Das Geschütz des Untffzs. K o p m a n n bringt Lt. 
Spangen borg mit und läßt es auf der Straße am Ostrand von Guise 
ab^otzen. Zur Freude der Infanteristen erledigen wenige Granaten die 
feindlichen Maschinengewehre und verscheuchen gleichzeitig eine Anzahl 
Rothosen aus den Büschen am Steilrand. Lt. d. Res. Boetticher er- 
schien bald darauf auch mit dem anderen Geschütz seines Zuges. 
Inzwischen fanden sich die Bataillone K u r tz e*), III./3.R. 74, und 
v. Bentivegni, III./Füs.R. 73. mit den beiden MG.-Kompagnien 
beim Bataillon Ruppricht ein und nahmen östlich der Vorstadt Villers 
Aufstellung. Auf Befehl des Vorhutführers hatte Major v. B e n t i - 
vegni zum Artilleriefchutz ein Halbbataillon, die Kompagnien zur 
Rieden (12.) und Böhmer (1V.) — etwas reichlich bemessen — 
hinter der Höhe nördlich Guise zurückgelassen, wo das Feldart.Regt. 2k 
mit der I. Abt. beiderseits der Landstraße und bald darauf (3 Uhr nachm.) 
auch mit der II. weiter östlich aufgefahren war, ohne zunächst zu feuern. 
Die feindliche Artillerie ließ die beträchtliche Truppenanhäufung am Nord- 
»strande von Guife unbehelligt. Offenbar war sie durch die 2V. Jnf.Div. 
gebunden, denn flußaufwärts erscholl im Tal seit kurzem sehr hesliges 
Artilleriefeuer. 
Während das Bataillon R u p p r i ch t die geschilderten Vorbereitungen 
für den Uferwechsel traf, wurde das Bataillon Arnold (II./74) bereits 
in hartnäckigen Kampf um die Nordbrücke verwickelt. Um 1.5V nachm. 
waren die 8. Komp. des Lts. d. Ref. Uphoff und die 6. unter Oberlt. 
Bode (Gerhard) beiderseits der Vormarschstraße die Höhe gegen Guise 
hinabgestiegen, während das übrige Bataillon nach fünf Minuten folgte. 
Mancher denkt wohl mit Beklemmung an den Abstieg ins Sambretal am 
22. August! An der langgestreckten Fabrikmauer links der Straße hängen 
erwartungsvoll suchende Blicke. Aber kein Käppi, kein Gewehrlauf wird 
*) Gefallen am 13 4.1918 als Führer des Jnf.Rgts. 68.
	        
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