Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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Kommandierende General nach Iron zurück, wo ihm der Chef des Gene- 
ralstabes, Oberst Graf v. Lambsdorff, meldete, er habe das General- 
kommando des X. Res.-Korps um 1.15 nachm. gebeten, gemischte Ab¬ 
teilungen über Longchamps oder Royal in die Gegend südlich von Guise 
zu entsenden, um die Übergänge von rückwärts zu öffnen und die Be- 
fatzung abzufangen. 
Eroberung der Oife-Brücken in Guise durch die Vorhut 
der 19. Znf.-Oiv. 
uf Grund des ihm erteilten Auftrages fetzte Oberstlt. v. D e w a l l das 
bisherige Vortrupp-Bataillon, II./J.R. 74,gegen die nördliche 
und das I. Batl. unter Major Ruppr > cht gegen die (übliche Brücke in 
Guife an. Das III. Batl. mit der M.G.Komp, ließ er links gestaffelt 
folgen; ebenso das ihm unterstellte III. Batl. mit der M.G.Komp, des 
Füfilier-Regts. 73. Letztere erreichte der Befehl noch iuf der Marschstraße 
weit nördlich St. Germain. 
Als Major R u p p r i ch t, der seinen entfalteten Kompagnien zur 
Erkundung vorausgeritten war. kurz vor 2 Uhr nachm. auf der Höhe vor 
Guife Umschau hielt, sah er die Schwarmlinien des Bataillons Arnold 
(II.) beiderseits der Landstraße sich bereits dem Rande der Stadt nähern. 
Gewehrfeuer war nicht hörbar, auch die feindliche Artillerie schwieg, statt, 
wie zu erwarten war. ihr Feuer gegen das vereinzelt vorgehende Bataillon 
zusammenzufassen. Der bedenkliche Verzicht auf einheitlichen Angriff, 
vielleicht verursacht durch das Drängen des Kommandierenden Generals, 
schien also keine nachteiligen Folgen zu zeitigen. Major Ruppricht 
hatte schon am Vormittag von Husaren erfahren, daß die Zugangsstraße 
zu der Südbrücke von Maschinengewehren bestrichen würde. Der umsich- 
tige, überlegte Balaillonsführer beschloß, die Brückenbesatzung später vom 
Tal aus zu umsassen und gab den Kompagnien bei der Entwickelung die 
Richtung hart östlich an der Vorstadt Villers vorbei. Nach Überschreiten 
der Straße Guise—la Capelle stoßen die vorn befindlichen Kompagnien 
der Lts. Carius (1.) und © l a h n (2.) auf den Oiselauf. Ein Übergang 
ist nirgends zu entdecken. Ratlose Pause! Der hinzukommende Bataillons- 
kommandeur befiehlt. Telegraphenstangen umzulegen und weiteres Mate- 
rial für einen Brückensteg aus den nächsten Häusern herbeizuschaffen, läßt 
Furten erkunden und versucht, durch Patrouillen Verbindung mit dem 
Bataillon Arnold aufzunehmen. Arglos treiben sich die Vorstadt-
	        
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