Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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Ähnlich wie bei der 12. verlief der Zusammenprall bei der Kompagnie 
v. Hornstein. Wir folgen hier der Schilderung eines Mitkämpfers, des 
Untffz. Vorwerk: . . Keinen Augenblick wankte die tapfere Schar. 
Wie auf Kommando blieb die linke Hälfte der Front stehen und wehrte 
die Franzosen ab. Die rechte Hälfte, bei der ich mich befand, rannte unter 
Führung des Oberlt. Frhr. v. Hornstein und Lt. d. Res. Brummer- 
st ä d t etwas nach rechts. Sobald wir aufmarschiert waren, eröffneten wir 
stehend freihändig ein wahnsinniges Feuer auf die Franzosen. Ihre Ko-- 
lonne kam zum Halten.*) Uns trennten nur noch 50 Schritt. Der Feind 
überschüttete uns förmlich mit einem Feuerregen. Oberlt. Frhr. v. Horn- 
stein fiel hart links von mir durch zwei Vruftschüsse, im nächsten Moment 
Vfw. Bode. Bald darauf war alles niedergestreckt. Etwas rechts von 
mir stand noch Füsilier D o st a t n i. Ich bekam einen Schuß durch 
das rechte Knie, konnte mich aber noch auf dem linken Bein 
aufrecht halten. Wie verzweifelt schoß ich in die dichten Franzosenhaufen 
hinein. Laden brauchte ich nicht, denn die tödlich verwundeten Lt. d. Res. 
Brummer st ädt und Tambour R o s i n s k i reichten mir immer geladene 
Gewehre zu. Untffz. B o ch e r t und noch einige Schwerverwundete er- 
hoben sich wieder und schössen mit. Wir wären doch der Übermacht zum 
Opfer gefallen, wenn nicht ein Maschinengewehr von halbrechts rückwärts 
eingegriffen hätte. Ich bekomme einen Schuß durch den linken Oberarm, 
gleich darauf einen durch die linke Schulter. Ich sehe noch, wie die Fran- 
zosen vor uns ausreißen und falle um. Der tapfere D o st a t n i war auch 
tödlich getroffen. Hier am rechten Flügel lebten noch Untffz. Bochert> 
FüMer Hommery und ich. Schwer hatte die 10. Komp. gelitten. 42 
Tote und 106 Verwundete hatte der Sieg gekostet." 
Major v. Bismarck war sofort mit zwei Zügen der 11. Komp.**) 
aufgebrochen, als die feindlichen Stoßkompagnien die Höhe überschritten. 
Hptm. v. Stutterheim wurde von der Gefahr verständigt. Wiederum 
bedachten aufmerksame französische Batterien die voreilende 11. Komp. Roch 
bevor die vorderste Welle unter platzenden Schrapnells die Mulde erreichte, 
hatte das Eingreifen der Maschinengewehre jedoch die Krisis überwunden. 
Des Erfolges froh begrüßten die verwundet am Boden liegenden Füsiliere 
der 10. mit Hurrarufen ihren Bataillonskommandeur und empfingen die 
nach Preußenart knappe, aber alles sagende Anerkennung: „Bravo Ihr 
*) Nach einem anderen Bericht schössen die Franzosen hierbei in zwei 
Gliedern, das vordere knieend. 
**) Lt. d. Ref. v. Ditfurth und Lt. v. Lochow waren mit einem Teil 
ihrer Züge im Granatfeuer von der Kompagnie abgekommen. Crsterer schloß 
sich der 7./3. G.R. (f. S. 153), letzterer dem 2.G.R. an (s. Namen-Verz.)
	        
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