Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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der Lage beschließt Major v. Bismarck, das Gefecht mit sparsamem 
Kräfteeinsatz zu führen. Oberlt. Frhr. v. Hornstein, der soeben mit 
einer lichten Schützenlinie des Zuges Brllmmerstädt das Feuer eröff- 
net hat, erhält Weisung, nicht weiter vorzugehen. Die 11. unter Lt. d. 
Res. v. Blumenthal wird noch in Deckung angehalten, wo ihr das 
Streufeuer nicht wenig zusetzt. Lt. v. L o ch o w wird verwundet, behält 
aber die Führung seines Zuges. Die Persönlichkeit des umsichtigen Oberlt. 
d. Res. Graf v. Finckenstein bürgt dafür, daß die 9. im Rahmen ihres 
wichtigen Auftrages, Verbindung mit der Brigade v. Schach zu halten, 
zweckmäßig handelt. 
Die Maßnahmen des Majors v. Bismarck fanden die Zustimmung 
des Prinzen E i t e l F r i e d r i ch, der vom Nordostrand von Colonfay mit 
den Bataillonsstäben durch Meldeläufer und auch persönlich Verbindung 
hielt. Die Versuche beim Vorgehen vor Colonfay, Fernsprechleitungen zu 
legen, waren am Granatfeuer gescheitert. Oberlt. v. S i ck ließ sich, ungeach- 
tet seiner schmerzenden Wunde von der Sambre-Schlacht, keine Mühe ver- 
drießen, die Stäbe der Brigade v. K l e i st und des 3. Earde-Regiments zu 
suchen. Sie blieben jedoch auf dem ausgedehnten Gefechtsfeld unauffindbar. 
Die noch verfügbaren Kompagnien des I. Batls. — die 2. unter Hptm. v. 
Weiher und die 3. unter Lt. v. K e u d e l l — waren indessen bis dicht 
vor Colonfay gefolgt und ließen hier, an den Boden gepreßt, das Granat- 
feuer über sich ergehen. Hierbei geschah es, daß der Bataillonsstab zer- 
sprengt wurde und Hptm. v. Stutterheim seinen Adjutanten verlor. 
(Fußnote S. 144) Oberst Prinz Eitel Friedrich zog die beiden Kom- 
pagnien ostwärts hinter das Füsilier-Bataillon in feuerärmere Räume. Da- 
mit entgingen sie dem auflösenden Durchschreiten des Dorfes und ver- 
blieben dem Führer für die spätere Gefechtskrise als Reserve. Das Streu- 
feuer verschonte sie freilich auch am Abhang nordöstlich Colonfay nicht. Ein 
Granatsplitter verletzte Hptm. v. Weiher am Fuß ziemlich schwer. Den- 
noch begleitete er hernach, gestützt auf zwei Grenadiere, seine Kompagnie 
durch den Kampf bis zum späten Abend. Die Maschinengewehr-Kompagnie 
unter Hptm. v. W i tz l e b e n wurde zum Füsilier-Bataillon vorgeschickt. 
Als sie östlich Colonfay kurz vor 10 Uhr eintraf, führte Oberlt. Frhr. v. 
Hornstein feine Füsiliere soeben über die Straße zum Angriff vor. 
Bedrängnis der 12.Komp. hatte den Anstoß dazu gegeben, die urfprüng- 
liche Absicht zu hinhaltendem Kampf fallen zu lassen. 
Hptm. v. Schütz hatte es vermieden, die 12. Komp. in das Dorf- 
gefecht in Colonfay hineinziehen zu lassen. Bor den ersten Häusern hielt 
er den Zug d e l a C r o i x an, die übrigen Züge führte er durch Obstgarten
	        
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