Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

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nicht behoben. Die Aufstellung der Truppen scheint als bekannt voraus- 
gesetzt und nicht zur Sprache gebracht worden zu sein. Der Ordonnanzoffizier 
bekam nur den in jener Stunde zutreffenden Bescheid, daß „nichts los sei". 
Der ersten Meldung von 8.35 folgte eine weitere von 19.45 vorm.: 
„Die 29. Division ist beim Vorgehen auf Audigny von Süden her leb- 
Haft angegriffen worden und steht in heftigem Kampf in Gegend 
Audigny. Die 19. hat Befehl erhalten müssen, in östlicher Rich- 
tung von der Straße Guise—Ionqueuse in das Gefecht der 29. Infanterie- 
Division einzugreifen." Der Armeeführer übersah nunmehr, daß zwischen 
den inneren Flügeln der Armee bei Mesnil und Ionqueuse eine 15 km 
breite Lücke klaffte. Neue Befehle an das X. Korps wurden indessen nicht 
für erforderlich gehalten. 
Auch die Gegend von Ionqueuse lag nach dem Sinken des Nebels 
unter französischem Artilleriefeuer, das aus südöstlicher Richtung kam. Im 
Gehöft selbst brachen an mehreren Stellen Brände aus. Die zerschossene 
Hochspannungsleitung an der Straße wurde zwei braven 92ern zum 
Verderben. Rückenfeuer schlug in die Batterien, die noch die Front gegen 
Macquigny hatten. Die 4.Batterie wurde als erste östlich Ionqueuse in 
Stellung geschickt, ohne gegen die unsichtbare französische Artillerie viel 
ausrichten zu können. Auf dem östlich anschließenden Höhenrücken fuhren 
westlich der Kuppe 156 die Verdener Batterien auf. Als der Gegner sie 
dort unter Feuer nahm, wurden die Geschütze einige hundert Meter hinter 
den deckenden Rand zurückgezogen. Die II. Abteilung der 62er, die mit der 
unterstellten 2. Batterie jetzt östlich Ionqueuse gleichfalls offen auffuhr, ließ 
solche Vorsicht außer Acht, da sie nur mit einem Nachthutgefecht rechnete. 
Aus dieser naheliegenden Einschätzung der Kampflage sollten schwere Opfer 
erwachsen. Oberst v. N a p o l s k i zog die 5. Batterie nach kurzer Feuer- 
tätigkeit hinter den rechten Flügel des Regiments 91. 
Auf den Befehl des Kommandierenden Generals, die 29. Division durch 
Vorgehen in östlicher Richtung zu entlasten, hatte sich Generallt. Hof- 
m a n n zu Oberst W i n k e l h a u f e n an die Straßenkreuzung nördlich der 
RZperie begeben und ihn beauftragt, beschleunigt östlich des Waldes von 
Bertaignemont vorbei vorzustoßen. Hierzu verstärkte er das Regiment 78 
durch ein zusammengestelltes Bataillon, das aus den soeben von der Be- 
deckung des Armee-Oberkommandos aus Etreux eintreffenden Kompagnien 
2./73 und 19./74 sowie der 19./73 bestand, die nach ihrer gestrigen Ber- 
wendung als Artillerieschutz sich den Osnabrückern angeschlossen hatte; Hptm.
	        
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