Volltext: Von Nancy bis zum Camp des Romains 1914 [6] (Band 6/1924)

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zu treffen, alle Listen richtig zu stellen, die Ausrüstung zu prüfen. 
Fehlendes in der Heimat anzufordern oder durch freihändigen Ankauf zu 
ergänzen, die befohlenen Berichte anzufertigen. Wenn damals fchon 
mancher über die viele Schreibarbeit klagte, so hat er in späteren Stadien 
des Krieges wohl noch oft sehnsüchtig an diese „schöne" Zeit zurückgedacht, 
in der den Truppen wenigstens noch nicht zugemutet wurde, mitten 
während schwerster Kämpfe Skizzen von Stellungen usw. einzureichen, 
um deren Besitz gerade mit äußerster Anstrengung gerungen wurde. 
Mit größter Spannung erwartete man die weitere Bestim¬ 
mung des Armeekorps. Hatten anfänglich die meisten auf eine 
Verwendung bei dem als sicher vorausgesetzten Angriff auf Verdun ge¬ 
raten, so mehrten sich bald die Gerüchte, die von einem unmittelbar be- 
vorstehenden Abtransport an den rechten Flügel des deutschen Heeres 
wissen wollten. Des Rätsels Lösung brachte — vorerst freilich nur für 
das Generalkommando — eine am 16. September 930 vormittags ein¬ 
gehende vertrauliche Mitteilung der Obersten Heeresleitung nach der das 
bayer. III. Armeekorps mit dem preußischen V. Korps**) und der 33. 
Res.Div., der Hauptreserve der Festung Metz, zu einer Armeeabteilung 
unter General der Infanterie von S t r a n tz vereinigt werden sollte, die 
unter zeitweiliger Zuteilung des XIV. Armeekorps, der bayer. Kavallerie- 
Division und mehrerer Fußartillerie-Formationen die Sperrfortkette 
südlich Verdun zu durchstoßen hatte. Ihr vorläufiges Ziel war die Weg- 
nähme der Forts Troyon und Camp des Romains, sowie der sogenannten 
Batterie des Paroches, welch' letztere schon auf dem linken, d. h. westlichen 
Maasufer lag. 
Infolge dieser Anordnung schied das bayer. IH. Armeekorps aus der 
— der bayerischen — Armee aus. Erst im Herbste 1916 trat es 
während der schweren Krise, die durch die Somme-Schlacht an der West- 
front heraufbeschworen worden war, wieder in ihren Verband zurück. 
Es kann gleich hier ruhig ausgesprochen werden, daß das Korps auch in 
dieser Zeit seiner Verwendung innerhalb eines anderen größeren 
deutschen Armeeverbandes — die Armee-Abteilung Strantz bildete einen 
Teil der Z. Armee, die unter dem Oberbefehl seiner Kaiserlichen Hoheit, 
desdeutschenKronprinzen stand — sich voll bewährte und dem 
Rufe der bayerischen Armee Ehre machte. 
*)Das V. A.K. unker General von Oven stand zurzeit vor der Ost- und 
Rordostfront von Verdun, in der Gegend von Etain. Südlich schloß sich die 
33. Res.Div. unter Genlt. Bausch an, bei der die bayer. 8. Znf.Brig. unter 
Generalmajor Riedl eingekeilt war.
	        
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