Volltext: Von Nancy bis zum Camp des Romains 1914 [6] (Band 6/1924)

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dieses Tages hatte die 1. Reserve-Division die Stellungen des 1V. J.R. 
von Einville einschließlich bis zum Straßenkreuz südlich la Rochelle über- 
nommen. Im Laufe des Vormittags war das 6. J.R. am Westrand 
des Bois Saussi, das 10. J.R. nordwestlich Valhey an die Stelle der 
10. Brigade getreten: letztere selbst hatte nach 4« nachmittags die bei 
Bezange la Grande und südöstlich davon stehenden Teile der 10. Ers.Div. 
abgelöst. Das 11. J.R. befand sich als Reserve der 6. Division bei Bauze- 
mont. Der 5. wurde Pionierbtl. 15, der 6. I.D. H./Pi. 16 zugeteilt. 
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Das Gefecht bei Remsreville am 4. und 5.9. 
Am 4. September durchbrach strahlend helle Sonne bald die am 
Morgen die Niederungen bedeckenden Nebelschwaden. Es wurde ein 
drückend heißer Tag. 
Schon vor 10° vormittags teilte das Armee-Oberkommando eine 
Meldung der 10. Ersatz-Division mit, wonach der Franzose Erbüville 
„fluchtartig" geräumt habe. Dies Wort wurde in Berichten über geg- 
nerifche Rückwärtsbewegungen recht häufig gebraucht, ohne daß nach- 
trägliche Feststellungen immer seine Richtigkeit bestätigten. Es fand des 
Öfteren, und so auch in diesem Falle, seine Begründung in dem Um- 
stände, daß französische Truppen bei plötzlichem Rückzüge gewohnheits- 
mäßig Ausrüstungsstücke, Uniformen und sogar Waffen zurückließen. Es 
lag der Gedanke nahe, der Feind wolle, vielleicht aus operativen Grün- 
den, vor der ganzen Front abbauen. Die Divisionen wurden daher 
darauf hingewiesen, Aufklärungsabteilungen möglichst rasch und energisch 
vorzutreiben und die bisherige Sicherungslinie als Hauptwiderstands- 
stellung zu besetzen. Die hierzu nötigen Bewegungen waren erst ein- 
geleitet, als auf eine Weisung des Armee-Oberkommandos um 2" nach- 
mittags ein Korpsbefehl ausgegeben wurde, der für 9° abends den ein- 
heitlichen Angriff des Korps anordnete. 
Vorweg muß gesagt werden, daß von allen Truppenteilen die 
Stunde des Antretens nicht eingehalten werden konnte, da die inzwischen 
eingetretenen Verschiebungen nach Norden neue Ausgangsstellungen ge- 
schaffen und damit auch neue, vollkommen geänderte, zeitraubende An- 
ordnungen notwendig gemacht hatten. 
Am einfachsten und günstigsten erwiesen sich die Verhältnisse am 
rechten Flügel des Armeekorps, bei der 10. Brigad e. Hier fehlte zwar
	        
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