Das 3. Garde-Regt. durchstürmt die Waldzone östlich der Fe. de Hozet. 57
„Gegen 7° morgens tauchten plötzlich die Deutschen auf weniger als
200 m vor uns auf unter sehr starker Feuer-Unterstützung ihrer Artillerie.
Behindert durch das feindliche Artilleriefeuer, das sehr gut saß, schlecht
gedeckt durch die zu flachen Schützengräben, versuchten unsere Leute umsonst
das Vorgehen der feindlichen Infanterie zu stoppen.
Als die feindliche Artillerie, die uns in Deckung zwang, ihr Feuer ein-
stellte, waren die Deutschen auf 10 m vor uns angelangt. Da rannte alles nach
rückwärts, ein Zug wurde von den Deutschen wie ein Nest Feldhasen aus-
genommen. Das Bataillon flutete durch das Gehölz zurück, vom deutschen
Artilleriefeuer verfolgt..
Etwas früher war links das II. Batl. des Regiments im Anschluß
an die Gruppe Schönstadt angetreten, von der ja die ganze Vorwärts-
bewegung ihren Ausgang genommen hatte. Das Bataillon war infolge
der schweren Verluste vom Vortage zu drei Kompagnien formiert wor¬
den, von denen die aus der 6. und 7. zusammengelegte Komp. Sar-
t ort us (Offz.Stellv.) vorn rechts, die 8. unter dem einzigen Offizier
in der Front, Lt. d. R. W i t t n e b e n, links daneben und die 5.
unter Offz.Stellv. Krause in zweiter Linie eingesetzt waren. Letztere
war bereits im lebhaften feindlichen Artilleriefeuer sprungweise der
vorderen Linie gefolgt und lag links vorwärts gestaffelt zur 10. Komp.,
als sie von rechts starkes Flankenfeuer aus dem Waldstreifen vor den
Füsilieren erhielt. Der vom Komp.Führer selbst geführte letzte Zug
schwenkte nach rechts ein und kam so auf den linken Flügel der
10. Komp. Nach kurzem Feuerkampf, der einige Verluste verursachte
— auch der Komp.Führer wurde durch Streifschuß über den Rücken
außer Gefecht gesetzt —, machten die Grenadiere den Sturm und die
weitere Verfolgung bei der 10. Komp. mit.
Mit dem vorderen Zuge der 5. Komp. — sie hatte im ganzen nur
noch zwei Zügel — war der Batls.Kommandeur, Maj. v. T r e s ck o w ,
bereits der Komp. Sartorius gefolgt und bald in vorderste Linie ge-
kommen; er schreibt:
„Sofort bekamen wir Jnfanteriefeuer, es wurde aber nirgends von den
feindlichen Schützen energischer Widerstand geleistet; sie erwiderten wohl unser
Feuer äußerst heftig, aber wir hatten doch zu geringe Verluste davon, als daß
unser Vorgehen gehemmt worden wäre. Sobald sie sich ernstlich angefaßt
fühlten, wichen die Franzosen zurück. Wir machten dabei viele Gefangene und
konnten verschiedentlich mit Visier 800 und 900 in fliehende Kolonnen feuern,
die bereits Gewehr und Tornister abgeworfen hatten und in regellosen Haufen
zurückwichen. Unangenehm war wieder die feindliche Artillerie. Dann wurde
aber auch die eigene Artillerie verhängnisvoll. Da gerade ein Trupp Ge-
fangener nach rückwärts abgeschoben wurde, hielt sie diese wohl für eine fran¬
zösische Kolonne und schoß mit leider sehr gutem Erfolge hinein, die armen