Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Em greisen der 32. Jns.Div. am 6. September. 
So ging durch diesen eiligen Gewaltmarsch das meiste, was der Ruhe- 
tag an Erholung und Kraftzuwachs den Truppen gebracht hatte, wieder 
verloren, ehe es noch zum Kampfe gekommen war. 
Der Kommandeur der 64.Jnf.Brig., Generalmajor Morgenstern- 
Döring, suchte durch die Offiziere seines Stabes schnellstens die Verbin- 
dung mit den Nachbartruppen rechts aufzunehmen. Als sein vorderes 
Regiment (178) gegen 1°° nachm. mit dem Anfang bei Villefeneux anlangte, 
erhielt er die Meldung (wahrscheinlich vom Regt. Elisabeth, vergl. Seite 41), 
daß der linke Flügel der 2. Garde-Jns.Div. im Vorgehen auf Normte die 
Waldstücke südlich Clamanges erreicht habe. Er entschloß sich, den Vormarsch 
durch das Waldgelände südlich Villeseneux auf Lenharrse fortzusetzen, um in 
das Gefecht einzugreifen. Der Division wurde hierüber Meldung geschickt. 
Zunächst aber mußte der Truppe eine Rast gegönnt werden. Die Tages- 
leistung betrug bereits zwischen 35 und 46 km; die glühende Mittagshitze 
hatte die Ausfälle auf der letzten Strecke erheblich gesteigert, alle Fuß- 
truppen waren stark erschöpft, andererseits war doch nicht mehr daran zu 
zweifeln, daß sie heute noch kämpfen mußten. Während der Rast befahl 
General Morgenstern-Döring 210 nachm.: 
„Es gehen 230 nachm. von Villeseneux vor: Zwei Bataillone des 
Regts. 178 mit Felda.Regt. 28 auf Normte, Führer Oberst v. R e y h e r 
(Jnf.Regt. 178), ein Bataillon des Regts. 178 durch den Wald südlich Ville- 
seneux auf Weg nach dem Nordrande Lenharrse, Jnf.Regt. 177 über 
Höhe 163 auf Kirchs Lenharröe. Brigadestab bei Jnf.Regt. 177." 
Die zur bisherigen Vorhut gehörige 2./Pi. 12 blieb zunächst zur Ver- 
fügung der Brigade bei Villeseneux. Sogleich nach Eingang des Befehls 
mußten die Truppen antreten; eine Essenausgabe hatte noch nicht statt- 
finden können, nun blieb auch nicht einmal mehr Zeit zu ausreichender 
Erkundung der beiden auf Lenharrse zu einzuschlagenden Waldwege. Als 
Oberst v. Reyher mit seinen beiden 178er-Bataillonen antreten wollte, stellte 
sich heraus, daß das II. Batl. unfähig zum Weitermarsch war. Bis zum 
3. September mit Aufräumungsarbeiten in dem niedergebrannten Rethel 
beschäftigt, war es am 4. bis Pont Faverger gelangt und hatte am 5. Sep- 
tember mit äußerster Anstrengung spät abends in Tours den Anschluß an 
das Regiment erreicht. Jetzt hatte es also seit dem 4. September früh über 
100 km zurückgelegt und war ohne längere Ruhepause nicht verwendungs- 
fähig.*) 
*) 5>lichert»em fehlten dem Bataillon die S. Komp. (Brückenbewachung in 
Barby, nordwestlich Rethel) und ein Zug der 7. Komp. (ebenfalls als Brücken-- 
sicherung zurückgelassen).
	        
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