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Der Übwrfwll bei (£f>au de la Gravelle.
welle, Front nach Süden, in Feuerstellung, Protzen und Staffel schlugen
aus einer etwas rückwärts im Grunde gelegenen Wiese zwischen Schloß und
Vatteriestellung Biwak auf. Oblt. d. R. Grouven begab sich zum Führer der
Abteilung ins Schloß und erbat sich eine Bedeckung von 20 Karabiner-
schützen.
Inzwischen hatte die Nahaufklärung die Gewißheit gebracht, daß Bert-
la Eravelle vom Feind besetzt war. Die Batterie erhielt Befehl, das
nahe Dorf unter Feuer zu nehmen, bald nach 8" abds. fielen die ersten
Schüsse nach Vert-la Gravelle. Inzwischen waren die Fahrer um ihre Pferde
bemüht, ein Teil hing ihnen die Freßbeutel um, einige waren unterwegs, um
Heu aus dem Schloß herbeizuschaffen, andere holten Wasser aus dem nahen
Weiher des Schloßgartens: auch die Verpflegung der Kanoniere, die wie-
der einmal auf die weit hinten in Sicherheit befindliche Bagage verzichten
mußten, verlangte Suchen nach Eß- und Trinkbarem. Im Schloßhof
wurden die Wachen und Posten der Husaren zusammengestellt, die nachts
die Sicherung übernehmen sollten. Lt. d. R. v. S t u t t e r h e i m, der eine
Battr.Osfizier, war unterwegs, um noch schnell, bevor es ganz dunkel
wurde, eine seitwärts vorgeschobene Beobachtungsstelle auszusuchen. Kurz:
ein geschäftiges Hin und Her zwischen Batteriestellung, Biwaksplatz und
Schloß, über das sich allmählich völlige Finsternis breitete. Noch war der
Mond nicht aufgegangen, friedlich schlief die Natur. Da: verworrener
Lärm bei den Protzen, Schreien dort, wo die Pappelreihe den Bachlauf
bezeichnet, dunkle Menschenmassen stürzen sich aus dem Grund von Bert-
la Gravelle her auf den Lagerplatz dicht beim Schloß. Im Nu ist's klar:
der Franzose hat die Protzen überfallen I Wie aus dem Boden gewachsen
taucht er zwischen 915 und 930 abds. zwischen den gierig fressenden Pferden
und den Fahrzeugen auf. Trotz der Dunkelheit sind die leuchtend roten
Käppis und Hofen zu erkennen, hell blitzen die Bajonette, mit lautem
„ürrüh" stürzen die Franzmänner über den Lagerplatz. Bon den Fah-
rern sind nur wenige da: wer das Koppel noch um hat, reißt die Pistole
heraus und feuert in den dicken Menschenknäuel, andere sind wie die
Schatten im nahen Schilf verschwunden. Batterie und Husaren sind schon
benachrichtigt. Der Wachtmeisterdiensttuer, Unteroffizier R o e f k y, der alte
Afrikaner, hat blitzschnell die Lage erfaßt, er reißt das rechte Geschütz
herum und läßt das Feuer eröffnen, wenn's auch den Kameraden beim
Schloß gefährlich sein kann. Sofort ist auch Oblt. d. R. Grouven in der
Batterie: er läßt den ganzen rechten Zug gegen den Biwaksplatz ein-
schwenken und feuern, der mittlere behält die Front nach Süden, der linke
muß fast kehrtmachen, um den Rücken der Batterie mit seinem Feuer