Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Das Lvib-GarÄe-HuZ.Regt. stützt bei Colligny aus de» Fomd. 
11 
den Grenadiere, besonders der 7. und 8./3. eingeschlagen, furchtbare 
Wunden gerissen und zahlreiche Todesopfer gefordert. Neben mehreren 
Grenadieren und Kanonieren hatte die Truppe den Verlust des bewährten 
Feldw. Ritter und des tüchtigen Vfw. R a u (beide 8. Komp.) zu be- 
klagen. Noch schwerer war die 7. Komp. durch den Verlust ihres allseitig 
ganz besonders verehrten und geliebten Chefs, des Hptms. v. Casimir, 
betroffen: nach kurzem Leiden starb auch er den Tod fürs Vaterland. 
Eine ernste Stimmung legte sich über das verstummende Lagerleben; 
drohend tönte Geschützfeuer aus südlicher und bald auch südöstlicher Richtung 
herüber. Führer und Truppe gewannen das unbestimmte Gefühl, daß 
sich die Lage verschärft hatte und daß es mit der hemmungslosen Ver- 
folgung wohl bald zu Ende sein würde. Die vorausgesandten Husaren 
stellten bald feindliche Besetzung in Colligny fest. Schnell wurde der die 
Höhe 210 („Charmont", etwa 2300 m südwestlich Etrechy) umgebende 
Wald nach französischen Kavallerie-Patrouillen durchsucht und die Batte- 
rie hart östlich der Straße Etrechy—Ghau de la Gravelle, 600 m südöstlich 
der Höhe 210 gegen Colligny in Stellung gebracht. Der Regts.Komman- 
deur, Major Frhr. v. Branden st ein, befahl ihr sofortige Feuer- 
eröffnung gegen das Dorf, aus dem schon vor 15 Minuten eine kurze 
Inf.Kolonne mit Fahrzeugen nach Aulnizeux hin verschwunden war. Nach 
wenigen Minuten saßen die ersten Granaten im nahen Colligny, und bald 
räumten — es mochte gegen 7° abds. geworden sein — etwa zwei fran¬ 
zösische Kompagnien beschleunigt und in Unordnung den Ort in Richtung 
auf die südöstlich davon liegenden Waldstücke, verfolgt von gut sitzenden 
Schrapnells der 3./3. G.Felda. Als dann auch noch etwa Eskadron das 
Dorf, in dem es verschiedentlich brannte, auf Aulnizeux zu verlassen hatte, 
stellten die Husaren fest, daß Colligny frei vom Feinde war. 
Weiter ging nun der Marsch der Abteilung Brandenstein auf Bert-la 
Gravelle, aber auch dort schien noch Feind zu stecken. Da die Dämmerung 
schon herabsank, gab Maj. v. Brandenstein das weitere Vorgehen auf das Dorf 
auf und ließ feine drei Schwadronen in das von einem Teich und Sumpf- 
graben umgebene Ch°" de la Gravelle einrücken. Auch die Batterie sollte 
sich innerhalb dieses schützenden Wassergürtels für die Nacht einnisten, der 
einzige, nach Südosten herausführende Übergang war ja leicht zu verbarri- 
kodieren. Der Batterieführer, Oblt. d. R. G r o u v e n, sah dort aber keine 
Möglichkeit, seine Geschütze zu wirksamem Feuer zu bringen; überall 
hinderten Baumgruppen, jede Bewegungsfreiheit war ausgeschlossen. Das 
Ganze sah doch einer großen Mausefalle recht ähnlich. Die Batterie ging da- 
her etwa 450 m südöstlich des Schloßeinganges hinter einer kleinen Boden-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.