Volltext: Das Marnedrama 1914 2. Teil [23/II. Teil] (Band 23 2. Teil / 1928)

Der dritte Tag der Marneschlacht beim X. A.A. 
(Karte 6.) 
er Nachtmarsch der Truppen des X.A.K. war befehlsgemäß ver- 
laufen. Die 20. Inf.Div. hatte nunmehr zwei heiße Kampftage 
und ebensoviele durchmarschierte Nächte hinter sich. Ungewöhnliche An- 
strengungen und Leistungen waren ihren Regimentern zugemutet worden. 
Müde, hundemüde trafen beide Divisionen noch bei Dunkelheit — an den 
entferntesten Stellen auch erst bei beginnender Dämmerung — in den ihnen 
zugewiesenen Abschnitten ein. Teilweise wurden nach Überschreiten des 
Petit Morin kurze Verpflegungsrasten eingelegt, so für Inf.Regt. 91 bei 
le Reclus und für Teile der Infanterie der 20. Inf.Div. nördlich St. Prix. 
Aber unmittelbar im Anschluß an das Einrücken mußte sofort mit dem 
Ausheben von Deckungen begonnen werden. Der gute Wille zum Graben 
war überall vorhanden, denn die überlegene feindliche Artilleriewirkung der 
letzten Tage hatte den Wert guter Erdarbeiten jeden einzelnen er- 
kennen lassen, aber es fehlte an ausreichendem Schanzzeug und — an 
Kräften. Obwohl fast überall den Toten und Verwundeten die Spaten 
abgenommen waren, obgleich aus einzelnen Ortschaften Schippen, Schaufeln, 
ja sogar Mistgabeln zusammengesucht wurden, der felsige Kreideboden, der 
fast überall unter der % bis K m starken Erdschicht lag, setzte den Ver- 
suchen, sich in ihn hineinzuarbeiten, nahezu unüberwindlichen Widerstand 
entgegen. Die Kompagnien waren zu schwach, die Frontbreiten zu groß, als 
daß mit Ablösung hätte gearbeitet werden können. Immer wieder sank da 
und dort ein übermüdeter hin, um sofort einzuschlafen, immer wieder mußte 
der Kamerad, der Unterführer wecken und zur Arbeit antreiben. Nur
	        
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