Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

Der Gegner wird unter starken Verlusten geworfen. 
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eines gefangenen französischen Offiziers hatten mehr als zwei Regi- 
menter und eine Abteilung Artillerie auf feindlicher Seite gekämpft. Ge- 
fangene der Regimenter: 5, 39, 119, 295, 224 und 319 sowie der 2. Zuaven 
ließen die starke Vermischung der Verbände beim Gegner als Folge des 
dauernden Rückzuges erkennen. 
„Mit welch grimmigem Humor die Leute von der Wasserkante trotz der 
großen Anstrengungen beseelt waren, läßt nichts besser erkennen als der Aus- 
spruch eines Wehrmannes der 1./76: „Nu brukt wi gornich mehr nach Hogenbeck 
in Stellingen to gehen, nu hevt wi allens bui uns!" (Lt. d, R, Wolter, 1./76.) 
Im Hinblick auf die Überlegenheit des Gegners waren die Verluste 
des J.R. 76, wenn auch bitter, nicht hoch. 25 Unteroffiziere und Mann- 
schaften waren gefallen, die vierfache Zahl verwundet. Hart mitgenommen 
war vor allem die M.G.K., die drei Mann an Gefallenen, sechs an Ver- 
wundsten zu beklagen hatte. Ihr tapferer Führer, Hptm. v. Z i m m e r - 
mann, konnte trotz Verwundung den Befehl behalten, während der 
gleichfalls verwundete Lt. Frhr. v. P a t o w ausfiel. Die beiden vorüber- 
gehend verlorenen Maschinengewehre mußte der Gegner unversehrt 
stehen lassen, so daß die Kompagnie voll gefechtsfähig blieb. Auch bei der 
mit Ungestüm vorgedrungenen 6. Komp. war der Ausfall nicht gering, 
Lt. d. R. D e f f g e und Offz.Stellv. Hillemann waren unter den Ver- 
wundsten. 
Der Erfolg des Tages lag, abgesehen von den großen Verlusten des 
Gegners, in dem Abdrängen seiner Reste von ihrer südwestlichen Rück- 
zugsrichtung nach Osten und Südosten. Da aber der rechte Flügel der 
2. Armee noch weit zurück war, konnte der errungene Vorteil nicht weiter 
ausgenutzt werden. 
Die 17. Jnf.Div. sammelte, ordnete und verpflegte ihre Truppen auf 
dem Schlachtfeld. 5° nachm. erging der Korpsbefehl zum Übergang zur 
Ruhe, nach dem die 18. Jnf.Div. im Raum Reuvy—le Tronchot—Joifelle 
—TrSfols—le Vezier, die 17. nach Besetzen der Übergänge über den Grand 
Morin bei Esternay an der Marschstraße von Leuze bis Esternay ver- 
blieb. Die 18. Jnf.Div. war bereits an Ort und Stelle und brauchte nur 
schwache Sicherungen auf Straße Reuvy—Courgivaux vorzuschieben, die 
17. dagegen mußte ihre Vorhut bis Esternay vormarschieren lassen. Hier- 
zu wurden wiederum Jnf.Regt. 76, das Drag.Halb-Regt., I./Pi. 9 einschl. 
Div.Vr.Tr. und Scheinwerfer-Zug bestimmt. Die Vorhut unter Befehl 
des Kommandeurs der 33. Jnf.Brig., Generalmajors v. L e w i n s k i, 
erreichte erst bei völliger Dunkelheit Esternay und ging mit allen Teilen
	        
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