Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

132 Siegreiches Vordringen der IS. Res.Div. bis zum Forßt du Gault. 
und das Gehöft nördlich davon („Ferme"), das l. Batl. gegen le Re- 
coude angesetzt. Zwischen beiden bestand eine große Lücke, da das I. Batl. 
wegen des auf die 2./Res.Felda. 19 gerichteten feindlichen Artl.Feuers auf 
Befehl des Regiments nach Osten gezogen worden war und nun von hier 
aus östlich der Waldstücke nordwestlich le Recoude vorging. Mit Rück- 
ficht auf diese Lücke hatte das II. Batl. zunächst nur zwei Kompagnien, 
die 6. rechts und die 5. links, in vordere Linie genommen und die beiden 
anderen links rückwärts gestaffelt folgen lassen. Das Bataillon stieß auf 
sehr viel ernsteren Widerstand, als der Nachbar rechts, denn die feindliche 
Infanterie hatte sich in den Hecken, Wegrändern und Waldstückchen 
beiderseits der Ferme völlig versteckt und gedeckt eingenistet und über-, 
schüttete die über das blanke Feld vorspringenden Schützen mit starkem 
Feuer. Schon auf 900—1000 m mußte es erwidert und schon nach kurzer 
Zeit die 8. Komp. auf dem linken Flügel eingesetzt werden. Bei dem schlecht zu 
erkennenden Ziel konnte indessen auch dann die Feuerüberlegenheit nicht 
erreicht werden, so daß sehr bald aus der vordersten Linie der Ruf nach 
weiterer Unterstützung zurückkam. Aber die Lücke zum l./Ref. 92 konnte 
auch durch die jetzt eingeschobene 7. Komp. nicht ganz ausgefüllt werden. So 
gab die Division aus ihrer Reserve (III./Res. 79) zunächst die 10.. dann 
auch die 9. und 12. Komp., mit denen auch die M.G.K, vorging, zum Ein- 
fatz links vom lI./Res. 92 her. Während sich diese vier Kompagnien auf 
gleiche Höhe mit dem II. Batl. vorarbeiteten, war auch das I./Res. 92 mit 
Teilen der 1. Komp. rechts, der 3. und 4. links im Angriff auf le Recoude ge- 
blieben. Hier hatte die französische Infanterie die Ortsränder besetzt, teil- 
weise sogar die Fenster der Häuser zur Verteidigung eingerichtet. Besonders 
aus einem größeren, massiven, roten Hause schlug heftiges Etagenfeuer 
den Angreifern entgegen. Erst später wurden auch Schützen in den dem 
Dorf vorgelagerten Maisfeldern erkannt. Bis auf 600 m gelang es, an 
letztere heranzukommen, dann mußte zunächst die Wirkung der eigenen 
Artillerie abgewartet werden. Die 2. Komp. wurde hier zwischen der 
1. und 4. eingeschoben. 
Inzwischen war Res.I.R. 73 beiderseits der großen Straße im Vor- 
arbeiten über den Weg Iouy—le Recoude geblieben, bis seine Schützen- 
linien den kleinen Höhenzug östlich Iouy erreichten. Plötzlich schlug sehr 
heftiges Inf.Feuer von Osten her, augenscheinlich aus dem Wald des 
Schlosses von Desire, herüber und verursachte sogleich empfindliche Ver- 
luste. Im feindlichen Feuer mußten das II. Batl. sowie der rechte Flügel 
des l. scharf nach links schwenken, und jetzt erst stellte sich heraus, daß die 
französische Hauptwiderstandslinie nicht westlich der großen Straße lag,
	        
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