Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

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da die Truppe am Ende ihrer Kraft gewesen sei. Diese Auffassung be- 
sagt also schlechthin, daß der Abbruch der Marneschlacht» erfolgen 
mußte, um die deutschen Armeen vor einer offenkundigen Niederlage 
zu bewahren, die sich in Hinsicht auf die Umfassung der 1. Armee am 
Ourcq und durch den unmittelbar vor der Auswirkung stehenden eng- 
lisch-franzöfischen Durchbruch zwischen 1. und 2. Armee aller Wahr- 
scheinlichkeit nach sogar katastrophal ausgewirkt haben würde. 
Die Richtigkeit der einen oder anderen Auffassung läßt sich nur 
durch eine eingehende und sorgfältige Erforschung der taktischen Kampf- 
läge beweisen. Man wird den Verlauf der Schlacht in allen Einzelheiten, 
hinabgehend bis zur Kompagnie und Batterie, entwickeln müssen, um 
dann die Lage in der Stunde des Abbruchs des Kampfes einer ver- 
gleichenden Kritik zu unterziehen. Verfassung der Truppe sowohl in 
seelischer als auch in ziffernmäßiger Stärke, Anzahl der verfügbaren 
Reserven und die Munitionslage find dabei besonders abzuschätzen. Diese 
vergleichende Arbeit hat sich insbesondere aus diejenigen Teile der aus- 
gedehnten Front zu erstrecken, auf denen die Entscheidung nach überein- 
stimmender Auffafsung beider Parteien fallen mußte. 
Die mit dem vorliegenden Bande beginnende Darstellung der 
Schlacht hat sich diese Aufgabe gesetzt. Wir beschränken uns aus den dar- 
gelegten Gründen zunächst auf eine Wiedergabe der Kämpfe der 1. und 
2. sowie des rechten Flügels der 3. Armee (Gruppe Kirchbach) südlich 
der Marne und auf die Schlacht am Ourcq (1. Armee). Der erste, nun- 
mehr vorliegende Band behandelt neben den Vormarschgesechten der 1. 
und des rechten Flügels der 2. Armes am 5. September die Kämpfe des 
III. A.K. bei Sancy—Montceaux, das Ringen des IX. A.K. bei Esternay 
und die Schlacht des X. Nes.K. und X. A.K. am Petit Worin zwischen 
Bergeres und Coizart. Der zweite Band wird das Loslösen des Iii. und 
IX. A.K. für ihren Abmarsch nach der Ourcq-Front sowie die Kämpfe 
des VII. A.K., X. Res.K. und X. A.K. am 7. und 8. September bringen, 
der dritte die Tätigkeit des Gardekorps und des rechten Flügels der 
Z. Armee vom 5. bis 8. September zeigen, um dann die Gesamtfront der 
2. Armee und der Gruppe Kirchbach am 9. September zu behandeln. 
Den Inhalt des vierten Bandes endlich wird die Schlacht am Ourcq 
bilden. 
Eine sachliche Schilderung der Ereignisse wollen wir zunächst auf 
den Leser wirken lassen, um dann, an geeigneten Stellen eingeschoben, 
kritisch in der angegebenen Weise vergleichende Betrachtungen anzu- 
stellen. Deshalb werden mit dem für die Schriftfolge vorgesehenen zwei¬
	        
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