Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

Das deutsche Asienkorps. - Trostlose Musblicke. 
ach Überwindung mannigfacher Schwierigkeiten konnte amIK.Sep- 
tember 1917 der Stab des deutschen Asienkorps die Ausreise nach 
Konstantinopel antreten, wo er am 24.September eintraf. Kommandeur 
war Oberst v. FrankenbergundProschlitz, Eeneralstabsoffizier 
Major im Generalstab S o l g e r, zugeteilt der türkische Generalstabs- 
Hauptmann Kurt Dschebbe, Brigadearzt Stabsarzt vr. Fehlandt. 
Die Befürchtung, daß der Brand der Bahnhofsanlagen in Haidar 
Pascha eine wesentliche Verzögerung des Abtransportes bedeuten würde, 
bewahrheitete sich nicht. Obwohl der Bahnhof Sirkedfchic wie auch der 
von Haidar Pascha eine geringe Entwicklung der Lagergleise aufwiesen, 
erfolgte die Überführung des Truppengutes, von kleinen Reibungen 
abgesehen, ohne wesentliche Stockungen. Bald aber stellte sich heraus, 
daß der Weitertransport sich nicht entfernt mit der gleichen Regelmäßig- 
keit vollziehen konnte. Die viel zu geringe Ausstattung der Etappe wirkte 
hemmend. Aufgaben, welche Sache der Etappenformationen gewesen 
wären, wie Polizei, Ladearbeiten, Bewachung von Gütern, mußten von 
der Truppe übernommen werden, die dadurch in ihrem Mannschafts- 
bestände geschwächt und in ihrer militärischen Ausbildung behindert 
wurde. Es entstanden Verzögerungen und infolgedessen ein Anstauen 
von Truppen, dessen schwerwiegende Bedeutung von der deutschen 
Militär-Mission zwar gewürdigt wurde, aber dem zu begegnen aus- 
reichende Mittel nicht zur Verfügung standen. 
Es erschien auffallend und war wohl nur durch die Menschenknapp- 
heit in Deutschland und durch die geringe Beachtung, die dem türkischen 
Kriegsschauplatz daheim geschenkt war, zu erklären, daß dieses Eingangs- 
tor aller deutschen Formationen in so wenig großzügiger Art mit Hilfs- 
kräften ausgestattet war. Vergleicht man die Mittel, über die eine 
Etappeninspektion des Westens verfügte, mit denen der Militär-Mission, 
so stellt sich ein außerordentliches Mißverhältnis zuungunsten der letz- 
teren heraus. Das deutsche Asienkorps hat bei seinem Aufenthalt und dem 
allmählich sich daran anschließenden Weitertransport häufig und emp- 
findkich unter diesen Verhältnissen zu leiden gehabt. 
Bereits am 26. September, zu einer Zeit, als erst ein Teil des 
Infanteriebataillons 701 unter Major Staubwasser*) Konstantinopel 
*) Vom bayerischen 10. Inf.-Rgt, (Ingolstadt).
	        
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