Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

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Mittlerweile ließ es sich die türkische Heeresleitung, die den Kanal 
als Angriffsziel dauernd Im Auge behielt, angelegen fein, in großzügiger 
Weife die rückwärtigen Verbindungen des Operationsgebietes, in erster 
Linie die zuführenden Bahnlinien auszubauen. Wieder war es deutsche 
Zähigkeit und Jngenieurkunst, die allen Hindernissen zum Trotz, die aus 
der Natur des Landes, dem Mangel an Material und Arbeitskräften 
und nicht zum geringsten Teil aus dem aktiven und passiven Widerstand 
der türkischen Verwaltungsbehörden erwuchsen, ein Werk vollbrachte, 
das dauernd, auch über den Verlauf des Krieges hinaus, Zeugnis ab- 
legen sollte für deutsche Tüchtigkeit. Meißner Pascha, schon seit 
langen Jahren in der Türkei tätig, gelang es, die Bahn Asule—Jeru¬ 
salem, die im Herbst 1914 erst bis Sileh reichte, über eine Strecke von 
450 km über Ramie—Birseba—Hasir el Audscha in Richtung Kuseime 
bis zum Mai 1916 fertigzustellen. Es war eine Leistung, die nur der- 
jenige voll würdigen kann, der Land und Leute und die zähbreiigen 
türkischen Widerstände an Ort und Stelle kennengelernt hat. Daß da- 
neben der Ausbau brauchbarer Kraftfahrstraßen mit Erfolg fortgeführt 
wurde, bedeutete eine ebenbürtige technische Leistung. Hand in Hand 
hiermit ging die systematische Wassererschließung, wiederum unter deut- 
scher Leitung des Regierungsbaumeisters vr. Range und Baumeisters 
vr. Schuhmacher, endlich die Anlage von Magazinen und Laza- 
retten längs der zuführenden Etappenstraßen. Mehr und mehr erkannte 
eben die türkische Heeresleitung, daß die eigenen Mittel und organi- 
satorischen Fähigkeiten allein, ohne deutsche Hilfe, nicht ausreichend 
waren, um ein so großzügiges Unternehmen auch nur mit einiger Aus- 
sicht auf Erfolg einzuleiten und durchzuführen. 
Der erste Mißerfolg war nicht zum geringsten Teil aus dem Mangel 
an Fliegern, Maschinengewehren, schweren Batterien mit entsprechenden 
Kraftwagen-Kolonnen und Trains erwachsen. Nach wie vor hielt man 
aber daran fest, daß die Verhinderung oder wenigstens Beeinträchtigung 
des Schiffsverkehrs auf dem Suez-Kanal für die gesamten Operationen 
auf dem Haupt-Kriegsschauplatz im Westen von allergrößter Bedeu- 
tung sei. 
Die deutsche Heeresleitung hatte sich dementsprechend entschlossen, 
dem Ersuchen der Türkei Folge zu geben und stellte ein Expeditionskorps 
— Kennwort „Pascha" — zu diesem Zweck zur Verfügung. Anfang 
März 1916 trafen die Truppen in Süd-Palästina ein. Sie sollten, aus 
das Gesamt-Expeditionskorps verteilt, dessen Hauptstützen werden: neben 
einer geschlossenen Fliegerabteilung berücksichtigte die Zusammensetzung
	        
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