Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

den Orden Pour le m6rite. Abermals waren deutsche Truppen wesentlich 
an dem Erfolg beteiligt; mehrere Kompagnien des deutschen Infanterie- 
Regiments 146 hatten gerade noch rechtzeitig den Kampfplatz erreicht. 
Es muß hier nachgeholt werden, daß die deutsche Oberste Heeres» 
Zeitung sich im Frühjahr 1918 unter dem Druck der militärischen Lage 
entschlossen hatte, der Palästinafront weitere Verstärkungen zuzuführen. 
Zu diesem Zweck wurden vom mazedonischen Kriegsschauplatz das Inf.- 
Regiment 146 unter Obftlt. Frhr. v. H amm e rste in, das Ref.-Jäger- 
Bataillon 11 unter Major v. M e n g e s und die Pionier-Kompagnie 205 
nach Palästina in Marsch gesetzt.*) Im Laufe des Monat Mai trafen 
diese deutschen Verstärkungen ein. Die 146er traten unter den Befehl des 
A.O.K. 4 in Es Salt; die 11. Reserve-Jäger bezogen zunächst westlich von 
Nablus hinter der Mitte der 7. und 8. Armee Unterkunft, um von hier 
aus je nach Erfordern der Lage als hochwertige Reserve in den Kampf 
eingesetzt zu werden. Auch das Asienkorps wurde nach Rückkehr des 
Bataillons 763 aus dem Ostjordanland als geschlossene Kerntruppe zu¬ 
sammengefaßt und bildete unter seinem Kommandeur, Oberst v. F r a n- 
k e n b e r g, die linke Gruppe der 8. Armee. 
Die deutschen Truppen waren trotz ihrer verhältnismäßig geringen 
Gefechtsstärke die Kernstücke der türkischen Front. In der während der 
Sommermonate sich immer bedrohlicher bemerkbar machenden inneren 
Zersetzung der türkischen Armeen haben sie trotz Klima und härtester Ent- 
behrungen unter ihren bewährten Führern die gute deutsche Manneszucht 
hochgehalten und in allen kritischen Lagen, ausschließlich auf sich selbst 
angewiesen, bis zum Ende dem deutschen Namen Ehre gemacht. Wenn es 
auch während des heißen Sommers an der Front westlich des Jordan zu 
keinen entscheidenden feindlichen Angriffen kam, so fehlte es doch nicht au 
blutigen Teilkämpfen, deren Hauptlast, wenn sie ernstere Formen annahmen, 
stets von den deutschen Truppen getragen werden mußte. Der deutsche 
Kräftezuwachs war für die türkische Front um so wertvoller und unent- 
behrlicher, als bei dieser die Gefechtsstärken unter der stetig zunehmenden 
Fahnenflucht immer mehr zurückgingen. Es kam vor, daß geschlossene 
türkische Kommandos bei dem Versuch, die massenhaft hinter der Front 
sich herumtreibenden Deserteure wieder einzusangen, in regelrechte Ee- 
sechte mit diesen gerieten. Der von Konstantinopel eintreffende Ersatz 
war unzureichend und häufig gänzlich unausgebildet. Demgegenüber 
*) <23erat das Sbeff 3 unserer Schriftfolge. An den Erfolgen der „Äerbst- 
Macht in Mazedonien" (Cernabogen 1916) haben diese Truppenteile bedeutenden 
Anteil.
	        
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