Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

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Front transportiert war, hatte Befehl erhalten, sich bei Dschenin am 
Nordausgang des Gebirges von Samaria zu versammeln. Sie er- 
wartete verwendungsbereit zu Anfang Dezember das Anrücken der 
deutschen Truppen. Die nicht minder notwendigen Feldlazarette lagen 
in Aleppo und in Rajak fest, wo Tausende von Tonnen Material aller 
Art lagerten und bei der geringen Leistungsfähigkeit der Bahn nicht 
weiter kamen. Ohnmächtig stand dem der verantwortliche deutsche Ober- 
quartiermeister, Major Lubloss, gegenüber. So blieb nichts übrig, 
als auf die bereits eingesetzten Feldlazarette 212 und 213 zurückzugreifen. 
Sie waren in ihrer augenblicklichen Form nicht verwendbar, elfteres hatte 
bei dem fluchtartigen Rückzug von Gaza den größten Teil seines Ge- 
rätes eingebüßt, litt zudem unter den Folgen wochenlanger überan- 
strengung und bedurfte der Ruhe. Feldlazarett 213, bis zum Rückzüge 
in Jerusalem bodenständig eingesetzt, hatte gleichfalls, nicht ohne eigenes 
Verschulden, nur wenig Material gerettet und kam für den Einfatz als 
bewegliche Formation nicht in Frage. Jetzt wurde das noch vorhandene 
Material beider Feldlazarette zu einer neuen beweglichen Einheit zu- 
kammengeschweißt, die, neu mit Personal ausgestattet, binnen kurzem 
wieder seldverwendungssähig wurde. Als Feldlazarett 212 wurde ihr 
Anepta (westlich Nablus) als vorläufiger Standort hinter dem rechten 
Flügel der 8. türkischen Armee angewiesen, da hier voraussichtlich zu- 
nächst deutsche Truppen eingesetzt werden sollten. Der übrige Nest 
beider Feldlazarette erhielt Befehl, seine Bestände aus dem Etappen- 
sanitätsdepot Damaskus zu ergänzen und sich in Nazareth als erstes beut- 
fches Aufnahmelazarett einzurichten. Als solches leistete es weiterhin 
unter seinem rührigen Chefarzt v. Homeyer gute Dienste. 
So kamen alfo die Truppen des Asienkorps zu spät, um noch ent- 
scheidend in die Kämpfe an der Palästina-Front einzugreifen. Immer- 
hin war von ihnen bestimmt eine erhebliche Verstärkung und Kon- 
solidierung der abbröckelnden türkischen Front zu erwarten — ja, die 
Frage ist berechtigt, was wäre wohl aus der türkischen Front schon jetzt 
geworden, wenn diese deutschen Kräfte nicht vorhanden gewesen wären!
	        
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