Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

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zwei Flugzeuge der Abteilung 302 bestimmt, nach Cilicien zu fliegen 
und von dort mit achttägigem Abstand über Cypern aufzuklären. Für 
Aufklärung kamen hauptsächlich in Betracht die Häfen Famagousta und 
Morphou. In Selefke (Cilicien) lag bereits eine türkische Abteilung, 
welche die gleichen Aufträge vom Oberkommando für Syrien und West- 
arabien erhalten hatte. Während die türkische Abteilung wegen schlechten 
Materials die Cypernflüge einfach verweigerte, hielt die deutsche Flieger- 
aufklärung rege Wacht, ohne jedoch Anhaltspunkte für feindliche Vor- 
bereitungen feststellen zu können. 
Ende Oktober war der Aufmarsch der türkischen Truppen an der 
Gaza-Front in seinen Grundzügen vollendet, nur Teile der dort einge- 
setzten Divisionen trafen erst allmählich oder zu spät ein, um noch beim 
Angriff des Feindes verwendet zu werden. Auf dem rechten Flügel, in 
und bei Gaza, stand die 3. und 53. Division als XXII. A.K. zusammen¬ 
gefaßt; weiter anschließend kam die 54.. 26., 16. und 24. Division unter 
dem Generalkommando XX. Die Gruppe Birseba, III. A.K., fetzte sich 
aus der arabischen 27. Division und der 3. Kavallerie-Divifion zusammen. 
Die 7. Division stand zunächst hinter dem rechten Flügel in Reserve. Die 
19 und 2V. Division befanden sich im Anmarsch, das deutsche Asienkorps 
verließ um diese Zeit erst mit seinen ersten Truppen Haidar Pascha. Als 
rückwärtige Verbindung stand dem rechten Flügel und dem Zentrum 
der türkischen Front die Bahnen von Bet Hanun und Hudfch über Et 
Tine—Wadi Sarar, der Gruppe Birseba die Bahn Birseba—Et Tine zur 
Verfügung. Außerdem führte eine leidliche, auch für Kraftfahrverkehr 
ausgebaute Straße von Birseba über Hebron und Bethlehem nach 
Jerusalem. 
Der Sanitätsdienst für die bereits eingesetzten Truppen wurde vom 
Feldlazarett 213 wahrgenommen, während das, gleichfalls zur Pascha- 
I-Formation gehörige Feldlazarett 212 in Jerusalem stationär geworden 
war. Hierher war auch die Sanitätskraftwagen-Abteilung 701 in Marfch 
gefetzt, die Anfang November eintraf. Da die zahlreichen gut aus- 
gestatteten Lazarette in Jerusalem mit Kranken stark überlegt waren, ging 
meine nächste Sorge dahin, den Abschub nach rückwärts, Richtung Na- 
zareth—Damaskus, beschleunigt in die Wege zu leiten. In Bethlehem 
sollte in der Geburtskirche Christi, die unmittelbar über der heute unter- 
irdisch liegenden Geburtsstätte Jesu erbaut ist, eines der Feldlazarette 
des Asienkorps eingerichtet werden. Die Kirche hatte bereits früher 
Lazarettzwecken gedient. Gleichzeitig war in Bethlehem eine leistungs- 
fähige Entlausungsanstalt in Betrieb zu setzen.
	        
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