Volltext: Die Katastrophe des 8. August 1918 [36] (Band 36/1918)

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ernster Flanken-Bedrohung ausgesetzt war, wenn es dem Gegner ge- 
lang, bei Marcelcave Fortschritte zu machen. Unglücklicherweise war 
nun aber der Einsatz der 117. Inf.Div. erst vom 5. August ab erfolgt 
und noch nicht völlig durchgeführt. Ihre Truppen kannten ihre neuen 
Stellungen noch nicht ausreichend und standen am 8. August früh zum 
Teil noch unter dem Befehl von Stäben der 109. Inf.Div. Diese letztere 
Division stellte nun aber keineswegs eine vollwertige Truppe dar. Seit 
Ende April ununterbrochen eingesetzt, hatte sie sehr schwere Monate 
hinter sich und war außerordentlich schwach und abgekämpft. Zudem 
befanden sich einzelne Teile ihrer Infanterie und Artillerie noch in. 
Stellung, andere waren gerade erst im Rückmarsch in ihre Unterkünfte,, 
als das feindliche Trommelfeuer begann. So standen manchen Vorteilen 
recht ungünstige Moments entgegen, die auf den Verlauf des Kampfes 
nicht ohne Einfluß bleiben sollten. 
Die Front des Gen.Kdos. 51 wurde nicht nur von den für den 
Angriff hoch bewerteten Kanadiern, sondern auch von den Franzosen 
angegriffen. Die inneren Flüge! beider gingen südlich der großen Straße 
Amiens—Roys vor. Das kanad. Korps hatte, von Nord nach Süd ge- 
rechnet, die 2., 1. und 3. Div. in vorderster Linie eingesetzt, von denen^ 
wie bereits geschildert*), der Angriff der 2. Div. im wesentlichen das. 
Regt. 148 der 41. Inf.Div. traf. Die 2. und 1. kanad. Div. hatten ohne 
Ablösung bis zum dritten Ziel durchzustoßen, wobei sie von den Haupt- 
teilen der 1. Kav.Div. unterstützt wurden. Die 3. kanad. Div. dagegen 
wurde nur bis zur zweiten Ziellinie angesetzt. Dann sollten die 3. Kav.-» 
und die 4. kanad. Div. über sie hinweggehen und den Angriff weiter 
vortragen. Das Angriffsverfahren war dasselbe wie bei den Australiern:: 
sofortiger Tank- und Infanterie-Angriff mit Beginn des Artilleriefeuers., 
zweistündiger Halt in der ersten Ziellinie. 
Dagegen war für den begleitenden Angriff des franz. XXXI. A.K- 
eine Artl.Vorbereitung von 45 Minuten vorgesehen. Erst dann — also» 
6®» vorm. — sollte die Infanterie antreten. Dieses Korps hatte zunächst- 
mit der 42. und 37. Div. die beherrschende Höhe 110, den Wald von 
Moreuil und die Hochfläche westl. und südwestl. Villers-aux-Erables in- 
seinen Besitz zu bringen. Während dieser Zeit sollte die 153. Div., der 
zwei Bataillone leichter Tanks (90 Stück) zugeteilt waren, dichtauff 
folgen, um sich allmählich zwischen die beiden ersteren einzuschieben und 
durch Vorstoß in Richtung auf Hangest-en-Santerre dem Angriff neuem 
*) Bergt, S. 122.
	        
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