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dessen Nordosthang die 4., 6. und 9./Res.Felda. 43*) standen. Diese Be-
satzung bestand aus den Ruhezügen der 1. und 2./Pi. 7, der 3. und
4./97 mit Teilen der Regter. 33, 13 und 13, die teils aus der vorderen
Stellung, teils aus dem Kampf östlich der Römer-Schlucht entkommen
waren. Später sanden sich auch noch Reste des Il./Res. 203 hier ein.
Es wäre dem Gegner bei seiner gewaltigen Überlegenheit ein
leichtes gewesen, auch diese dünne Abwehrlinie in den Somme-Grund
zu werfen und dadurch die Stellung auf dem Kanal-Berg aus den Angeln
zu heben. Aber mit dem Erreichen der Höhe 84 war seine Unter-
nehmungslust erschöpft.
Montgomery (a. a. O., S. 43) sagt über diesen Kampfabschnitt:
„Die Brigaden der 4. austral. Division konnten infolge der Verluste, die
sie durch das feindliche Feuer aus der linken Flanke erlitten, nicht fo schnell
vorwärtskommen als die der ü. Division**). Gegen 12° mittags von neuem an-
tretend, erlitten sie wiederum schwere Verluste, da der Feind auf dem nördlichen
Somme-Ufer mehr Artillerie zur Wirkung gebracht hatte. Als die Truppen auf
dem äußersten Nord-Flügel sich diesem Flanken- und sogar Rückenfeuer ausgesetzt
sahen, wurde der Flügel des linken Bataillons südlich von Möricourt zurück-
gebogen. Gleich nachdem erkannt war, daß unser Vorkommen nördlich des Flusses
ins Stocken geriet, wurde die in der Reserve der 4. Division gehaltene 1. Bri-
gade in eine Vorpostenstellung längs des südlichen Somme-Ufers westlich von
Morcourt gebracht."
Aus dieser Schilderung geht also klar die vortreffliche Wirkung
der Batterien um den Celestinen-Wald und am Kanal-Berg hervor.
3.) 41. Infanterie-Divifion.
Einen der wichtigsten und schwierigsten Abschnitte der Armeefront
hielt die 41. Inf.Div. besetzt. Wichtig, weil ihn die große Heerstrahe
Amiens—Pöronne mit der Abzweigung nach Chaulnes—Nesle durch¬
schnitt, und schwierig wegen der vollkommenen Übersicht und Flachheit
des Geländes, die bei der Überlegenheit des Feindes in der Luft und
der überhöhenden Lage seiner Stellungen jede Bewegung bei Tage ver-
hinderten, jede Verteidigungsanlage, jeden Trampelweg auf dem
Fliegerbild klar erkennen ließen und der Verwendung von Tanks nicht
das geringste Hindernis boten. Um fo notwendiger wäre eine schmale,
tiefe Gliederung der Infanterie und Artillerie der Division gewesen.
Aber gerade ihre Front hatte — in der H.W.L. gemessen — eine Breite
*) Diese Batterien waren in der Nacht zum 8. August aus dem Abschnitt
der 43. Res.Div. nördlich der Somme herausgezogen worden. (Vgl. S. 41.)
**) Weiter südlich.