Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

Die 41. Jnf.Div. 
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russischer Feldkanonen und Haubitzen. So kam für den eigenen Angriff 
vorerst nur der rechte Korpsflügel (bis Mühlen ausschl.) in Frage. In 
Zusammenfassung der zunächst mündlich erlassenen Weisungen gab Gen. 
v. Schultz um 2.45 nachm. den Angriffsbefehl. Er begann mit 
dem Satze: „I. A.K. kann jetzt Usdau erreicht haben." Die Divisionen 
des XX. A.K. sollten im Angriff die Linie Ganshorn—Höhe westlich 
Thurau (linker Flügel 41. Jns.Dw.)—Thymau (37. Jnf.Div.) nicht 
überschreiten, sondern sich dort eingraben, um das Herankommen des 
1. A.K. abzuwarten. Der rechte Flügel der 41. Jnf.Div. hatte somit im 
Angriff mehr als 7 km Raum noch vorwärts zu gewinnen. 
Bei der 41. I n f. D i v. hatte Genm. S o n t a g schon um 230 nachm. 
die ersten Anordnungen für den Angriff treffen können. Die Artillerie 
beschoß die zunächst erkannten Ziele und hielt sich im übrigen bereit. 
Um 345 nachm. brach der Angriff los: rechts die 74. Inf.Brig. unter 
Genm. Reiser (Ins.Rgt. 152 u. 148, 2./Drg. 10, Flda.Rgt. 35, 
2./Pi, 26), links die 72. Inf.Brig. unter Genm. S ch a e r (Inf.Rgt. 59 
u. KH./18, l./Drg. 10, Flda.Rgt. 79, 3./Pi. 26), ferner zur Verfügung 
der Division l./Res.Fßa. 17 und Inf.Rgt. 18 (ohne J4>II.). 
Die 41. Jnf.Div. war der einzige aktive Verband, der bisher noch 
nicht ernstlich ins Gefecht gekommen war. „Mit schwerem Herzen waren 
wir am 21., 22. und 24. zurückgegangen, in ohnmächtiger Wut hatten 
wir an den Abenden der letzten Tage überall die Feuerscheine gesehen, 
die — uns gleichzeitig anklagend — den Nachthimmel färbten. Neid- 
erfüllt hatten wir den Kampf weiter östlich gehört" — so schildert der 
damalige Lt. B e l tz vom Inf.Rgt. 152 die Stimmung^). Die Truppen 
der 41. Jnf.Div. brannten darauf, zu zeigen, daß auch sie verstanden, 
zu siegen und zu sterben. So stürzte sich vor allem die Infanterie am 
Nachmittage des 26. Aug. mit der ganzen ihr innewohnenden un- 
verbrauchten Kraft auf den Feind. 
Der Angriff führte durch offenes, aber reich gegliedertes, welliges 
und daher recht unübersichtliches Gelände. Weithin hoben sich die 
nach Norden steil abfallenden, teilweise bewaldeten Höhen zwischen 
Iankowitz und Gardienen ab, die das Vorgelände um -etwa 20—30 m 
überragen. Dort hatte die 41. Jnf.Div. noch vor drei Tagen selbst ge- 
schanzt; jetzt hatte sich russische Infanterie an derselben Stelle ein¬ 
*) „Gen Ostland", Mitteilungen an die Kameraden des ehem. Jnf.Rgts. 152.
	        
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