Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

42 
Gefecht des XX. A.K. bei Frankenau, Lahna und vrlau. 
In beschwerlichen Märschen — Teile erst auf großen Umwegen, 
da sie infolge von Mißverständnissen bis nach Hohenstein zurückgeführt 
worden waren, — erreichten die vom Kampfe ermüdeten Truppen der 
37. I n f.D i v. am 24.Aug. im Laufe des Nachmittags, vom Feinde un- 
behelligt, die zugewiesenen Ziele. Abteilung T o e l p e (III./147) hatte 
dem Gegner südlich des Lansker-Sees wirksamen Aufenthalt bereitet; 
das Drag.Rgt. 11 unter Obstl. M a a ß, verstärkt durch 3 Radf.Kompn. 
der Division, hatte sie unterstützt. „Zugführer vor, Gruppenführer 
hinter der Front, wie aus dem Exerzierplatz", so trat die 10./147 nach 
verlustreicher Abwehr bei Persing schließlich den befohlenen Rückzug 
an. Die 3. R e f. D i v. blieb im Einverständnis mit dem Gen.Kdo. 
nordöstlich (statt südlich) Hohenstein bei Grieslienen stehen, da Glt. 
v. Morgen meldete, daß seine Truppen schon zu sehr angestrengt 
seien; vor allem aber halte er es nach wie vor für wirksamer, noch 
mehr, als es südlich Hohenstein der Fall sein würde, in der Flanke des 
Gegners zu bleiben. 
Das Gefecht von Frankenau, Lahna und Orlau 
ist als ein Sieg zu werten, wenn auch die Gesamtlage den 
Rückzug nötig machte. Mit ihm entzog man sich gerade noch rechtzeitig 
der Umfassung durch erdrückende Übermacht: Wie wir heute wissen, 
hatte sich am 23. Aug. das ganze rufs. XV. Korps auf die deutsche 37. Inf. 
Div. gestürzt. Allein die 2. Brig. der russ. 6. Jnf.Div. hat dabei nach 
russischen Quellen vor Frankenau 2900 M. verloren, etwa IM M. und 
13 M.G. fielen bei Orlau als Beute in deutsche Hand. Ihre Gesamt- 
Verluste schätzen die Russen auf 4000 M. Der Kommandierende General, 
Gen. M a r t o s, meldete am 24. Aug. an seinen Oberbefehlshaber: „Die 
Truppen der 6. und 8. Jnf.Div. find äußerst erschöpft, hatten sehr große 
Verluste an Offizieren, schlugen sich aber ausgezeichnet"; infolge der 
Erschöpfung und der Notwendigkeit, die Verbände zu ordnen, könne er 
nicht weiter vorgehen. Nachmittags erbat er auch für den 25. Aug. noch 
einen Ruhetag. Das bedeutete Zeitgewinn für den deutschen Aufmarsch 
zur Schlacht. Das russische XV. Korps aber hatte seine beste Angriffs- 
kraft eingebüßt; fo wie bei Lahna hat es später nicht mehr angepackt. 
Die heldenmütige Abwehr der Truppen des Generals v. S t a a b s 
hat ihre Früchte getragen; die eigenen Verluste, im ganzen etwa 4500 
Mann, waren nicht umsonst gewesen. Nur 2 Geschütze und 2 Maschinen-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.