Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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Gefecht des XX. A K. bei Frankenau, Lahna und Orlau. 
das andere Halbbataillon der Jorkschen Jäger zur Unterstützung der 
12./147 vor; er will angreifen. Glt. v. Staab s stellt ihm das 
2. Ermländ. Jnf.Rgt. Nr. 151 (ohne III.) zur Verfügung, um den 
Gegner in den Alle-Grund zurückzuwerfen. Um 345 nachm. führt 
Obst. Dorsch seine ISIer von Seelesen zum Angriff vor (II. Btl. rechts, 
I. links); dazu tritt das gerade eintreffende II./Ldw. 18; rechts 
schließt sich der linke Flügel der Stellungsbesatzung, Maj. Beer- 
b o h m mit II./147 an, zu Pferde begleitet vom Rgts.Kdr., Obst. 
Nitzsch, mit M.G.K. — links die 1. und 3. Jäg.Komp. unter Maj. 
W e i g e l t und die 12./147 — 4% deutsche Bataillone gehen dem Russen 
auf den Leib; voll Todesverachtung stürmen sie vorwärts. Aber beim 
Hinabstoßen in den Alle-Grund treten empfindliche Verluste ein, heftiges 
Gewehr- und Maschinengewehrfeuer vom jenseitigen Hang schlägt ent- 
gegen, auch die feindliche Artillerie wirkt. Maj. Schelle, Kdr. II./151, 
fällt, den Degen in der Faust in vorderster Linie durch eine russische 
Granate, Maj. H u p s e l d, Kdr. I./151, durch Granatsplitter verwundet, 
kann gestützt von zwei Getreuen den Sturm noch mitmachen, Hptm. 
S e l ck m a n n (6.) ist tot. Maj. W e i g e l t, der tapfere Kommandeur 
der Jäger, fällt an der Spitze seines Halbbataillons beim Sturm auf 
die Brücke von Orlau-M. und fast gleichzeitig Qblt. F e n s k i. Um der 
Infanterie unmittelbar Hilfe zu bringen, reitet der Brig.Adj., Hptm. 
A p p u h n, zu den Batterien. Der Abt.Kdr., Maj. v. K o p p e l o w, ist 
schon nach vorn geeilt, um zu erkunden. Hptm. AppuHn führt die beiden 
nächsten Batterien aus eigene Verantwortung nach vorn. Zwischen 5 und 
6° nachm. gehen die 1. Bttr. -unter Oblt. S ch u l tz e und die 3. unter 
Hptm. Stein an einem mit Bäumen bestandenen Rain dicht hinter der 
Infanterie in Stellung, und nun prasselt auf 600 in beginnend Schutz 
auf Schuß, Gruppe aus Gruppe hinein in den mit Russen gespickten 
Wald am südlichen Alle-Ufer. Bald wird nach den Feuererscheinungen 
auf nur etwa 1200 m gegenüber russische Artillerie erkannt; nicht lange, 
da schweigt sie, von deutschen Granaten zugedeckt. 
Der Angriff der Infanterie kommt wieder in Gang. Genm. W i l - 
h ei Mi sprengt auf seinem weithin leuchtenden Schimmel nach vorn, um 
— wie es das Exerzierreglement vorschreibt — beim Sturm selbst vorn 
zu sein. Obst. Dorsch, begleitet von seinem Rgts.Stab, mit dem Ge- 
wehr in der Hand, führt das I./151 selbst zum Sturm. Um 6™ ist der 
Alle-Grund, in dem die Leute bis über die Knie einsinken, durch- 
schritten. Die Divifionsreserve, III./146, vom Glt. v. S t a a b s den 
kämpfenden Bataillonen nachgesandt, schiebt sich aus eigenem Antrieb
	        
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