Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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Rückblick: Verdienste der Unterführer. 
das Gefühl, daß es geschont" werden solle, meldete sein Führer, Hauptm. 
v. Zimmermann, und bat um sofortigen Einsatz zum Angriff. — 
Mit Truppen, die solcher Geist beseelte, konnte man alles machen. 
Der harte Wille der Truppe, zu siegen — koste 
es, was es wolle — und ihre gründliche Friedens- 
schul u n g, nicht materielles über ge wicht waren die 
gediegenen Baustoffe, aus denen die Meisterhand 
der Führung den großen Enderfo-lg schuf. Sie wies 
der Truppe Richtung und Ziel. Verständnisvolle Mitarbeit der Unter- 
führer hat das Oberkommando dabei entscheidend unterstützt. Wie Gen. 
v. Scholtz und sein Genst.Chef durch ihre Haltung am ersten Aufbau 
für die Schlacht entscheidend mitgewirkt haben, ist geschildert worden. 
Damit wurde -das XX. A.K. der Fels, an dem der erste Ansturm der 
Russen zerschellte. Es hat in neuntägigem Ringen weitaus die schwer- 
sten und blutigsten Kämpfe der ganzen Schlacht auszufechten gehabt. — 
Gen. o. Fran? ois hatte eine besonders schwierige Aufgabe: Durch- 
bruch! — und mußte daher dauernd auch mit Gegner in der Südflanke 
rechnen. Gestützt auf seine kampferprobten Truppen hat er solche Auf- 
gäbe, vor allem im Schlußkampfe bei Neidenburg, mit vorbildlicher 
Sicherheit gelöst. — Gen. v. Mackensen eilte trotz des Rückschlages, 
den fein Korps bei Gumbinnen Erlitten hatte, unter Einsatz der letzten 
Kraft südwärts, um rechtzeitig-an der Seite des I. R.K. einzugreifen. 
Seit der Sieg von Lautern seinen Truppen das volle Vertrauen zum 
eigenen Können wiedergegeben hatte, war überholende Verfolgung und 
Absperren im Rücken des Gegners der leitende Gedanke für den all- 
gemein verehrten Reiter-General. Nur der Befehl zum Marsch aus 
Allenstein hat ihn sehr gegen seinen Willen vorübergehend von dieser 
Aufgabe abgezogen. — Glt. v. Below hatte auf seine Reservetruvpen 
mehr Rücksicht zu nehmen, als das bei einem aktiven Korps mit starker 
Artillerie erforderlich gewesen wäre. Schonung der Truppe solange als 
möglich, rücksichtsloser Einsatz wenn nötig, brachten ihm bei Gr. Bössau 
wie Hohenstein vollen Erfolg. — Auch von den Divisionskommandeuren 
find einzelne berufen gewesen, entscheidenden Einfluß auf den Gang der 
Schlacht zu üben, vor allem solche, die nicht eingespannt in den festen 
Rahmen eines Korps sich selbständiger fühlten und auch vor selbstän- 
digsrs Aufgaben gestellt waren. Der verantwortungsvolle Entschluß des 
Glts. v. Morgen hat am 28. Aug. früh den Angriff des XX. Korps
	        
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