Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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29.8. — Verfolgung beim XVII. A.K. 
An dem Kampfe der Husaren bei Jedwabno hatte die nachfolgende 
Infanterie entscheidend teilgenommen. Das 3. Westpr. Jns.Rgt. Nr. 129 
unter Obst. B r e ß l e r mit der II./Flda. 72 unter Maj. F r h. v. K i t t - 
l i tz hatte die Vorhut gehabt. Dicht vor Jedwabno wurden Kosaken 
durch Feuer, vor allem der S. Komp. und der Artillerie, abgewiesen. 
Aus Jedwabno flüchtete, was konnte. Ein russisches Feldlazarett, 100 
Gefangene und zahlreiche ledige Kosakenpferde waren die Beute. Dann 
aber trat etwas ganz Unerwartetes ein: Ein Reiter auf einem Kosaken- 
pferde, ein weißes Tuch schwenkend, jagte aus die noch feuernden Batte¬ 
rien zu. Es war ein Offizier des deutschen Jns.Rgts. 59! — Maj. 
Zi 6 har dt mit 5 Off. und 400 Unteroff. u. Mannsch. dieses Regi¬ 
ments, auch einzelne vom Jnf.Rgt. 148 und vom Pi.Btl. 26, tags vor¬ 
her beim unglücklichen Kampfe der 41. Jnf.Div. in Gefangenschaft ge- 
raten, waren durch das überraschende Feuer der II./Flda. 72 befreit 
worden! 
Ohne daß es zu weiteren Kämpfen gekommen wäre, besetzte die 
36. Jnf.Div. (71. Jnf.Brig. rechts, 69. links) den zugewiesenen Sperr- 
abschnitt von westlich Passenheim bis südwestlich Jedwabno. Einzelne 
Trupps russischer Versprengter liefen hier an und wurden gefangen. 
Die 33. I n f. D i v. setzte ihren Vormarsch auch am 29. Aug. in drei 
Kolonnen fort. Der Divisionskommandeur, Glt. Hennig, begab sich 
nach Ortelsburg, wo er den Genm. v. Hahn mit der Vorhut der öst- 
lichsten Kolonne (Jnf.Rgt. 176) anzutreffen hoffte. Inzwischen trafen 
beim Generalkommando in Passenheim Meldungen der Fld.Fl. 
Abt. 17 ein, die zeigten, daß hie Masse der Russen nicht gegen die 
Absperrung der 36. Jnf.Div. anlaufen werde, sondern eine mehr südliche 
Richtung nahm. Da Glt. Hennig zur Zeit nicht zu erreichen war, befahl 
Gen. v. M a ck e N'f e n um 10°° vorm. unmittelbar an die nächsten Ver- 
folgungskolonnen der 35. Jnf.Div. und ließ die westlichste und dann 
auch die mittlere Kolonne — später zusammengefaßt unter dem Befehl 
des Genm. Schmidt v. Knobelsdorff (Führer der westlichsten 
Kolonne) — zur Verlängerung der Absperrung der 36. Jnf.Div. nach 
Westen eindrehen. 
Ohne aus Widerstand zu stoßen, kam die 70. Jnf.Brig. (west- 
lichste Kolonne) um 11° in der Rächt 29./30. Aug. mit dem Gros bis 
Malga; die mittlere Kolonne unter Genm. Uhden (Jnf.Rgt. 141) 
erreichte die Gegend von Schulischen und Rekownitza, wo dem HL/141 
ein russisches Feldlazarett in die Hand fiel. Das ihr zugedachte Ziel 
Kannwiesen vermochte diese Kolonne aber wegen Übermüdung nicht mehr
	        
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