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Nach errungenem Siege. — Enttäuschungen. 179 
worden. Eine vollkommene Panik war ausgebrochen; „sie machte einen 
unangenehmen Eindruck und pflanzte sich weit nach rückwärts fort"^). 
Die Straße war hoffnungslos verstopft. Zur Fahrt nach Mühlen war 
es zu spät geworden, man mußte umkehren nach Osterode. 
In Osterode kamen zunächst weitere gute Nachrichten, man freute 
sich des Sieges. Die 1. Kav. Div. unter '©lt. Brecht meldete, daß 
sie bei Rössel starke russische Kavallerie geworfen habe. Um 9™ abds. 
berichtete Gemn. Ludendorff am Fernsprecher an die O.H.L.: „Es 
steht alles gut. Einkreisung der russ. 2. Armee nach menschlichem Er- 
messen gelungen. Bestimmtere und genauere Nachrichten lassen sich 
zurzeit noch nicht geben, da bei den großen Entfernungen noch keine 
Meldungen der Korps beim A.O.K, eingegangen sind." 
Unmittelbar nach dieser Meldung kehrte Maj. D r e ch s e l vom I.R.K. 
zurück und brachte Nachrichten, dieschwereEnttäuschung hervor- 
riefen: Das russ. XIII. Korps bei Grieslienen war noch keineswegs er- 
ledigt, der Weg nach Osten über Schlaga-M. stand ihm offen. Das 
I. R.K. war spät aufgebrochen und noch weit ab, das XVII. A.K. hatte 
die am Tage vorher nach Süden entsandten Abteilungen wieder ein- 
gezogen und sollte mit allen Truppen noch bei Wartenburg stehen oder 
gar aus Allenstein marschiert sein. Davon, daß Gen. v. Mackensen 
inzwischen schon wieder in voller Bewegung nach Süden war, wußte 
Maj. Drechsel nichts. Der Ring, den man um die Russen gelegt zu 
haben glaubte, stand im Osten weit offen! Dazu die Nachricht, daß die 
41. Jns.Div. zur Aufnahme der Verfolgung nicht mehr besähigt sei! 
Also auch im Süden war die Einkreisung nicht sicher gewährleistet! Das 
warf alle bisherigen Hoffnungen und Pläne über den Haufen. Für die 
beiden Korps des Nordflügels mußte sofort anders befohlen werden: 
Das I. R. K. sollte mit einer Division die „Verfolgung unverzüglich" 
fortsetzen über Grieslienen lauf Hohenstein, mit der anderen über Wutt- 
rienen auf Jedwabno marschieren und Kavallerie auf Ortelsburg 
vorfenden, um östlich der Seen abzusperren. — Das XVII. A.K. 
sollte am 29. Aug. von 6° vorm. ab in seinen Unterkunftsorten marsch- 
bereit stehen, um je nach Bedarf verwendet zu werden.—Wie ungehalten 
man über die vermeintlichen Eigenmächtigkeiten der Generalkommandos 
war, zeigt der Zusatz, den der Oberbefehlshaber den Besehlen an diesem 
*) Ludendorff, „Meine Kriegserinnerungen". 
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