Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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28.8. — I. A.K. marschiert aus Neidenburg. 
trouille unter Sgt. S ch w i d i> c r brachte allein 100 Gefangene ein. Der 
Gegner wich nach Osten, Fahrzeugkolonnen blieben stehen. Obstl. 
0. Schäffer ging weiter gegen Robertshof^); auch hier wich der 
Feind. Bald nach den Ulanen hatte auch Obstl. Berring, einer 
Weisung des Gen. v. F r a n 9 o i s folgend, mit seinen Jägern z. Pf. 
die Neide dicht südlich Neidenburg bei Piontken überschritten. So rückte, 
als Glt. v. 'Schmettern von Westen in Neidenburg einzog, von Süden 
die Reiterei des I. A.K. in die befreite Stadt ein; einige hundert Ge- 
fangene wurden gemacht. Während -das Jäg.Rgt. in Neidenburg blieb, 
wollte Obstl. v. Schäffer feinen Truppen unter dem Schutze der In- 
fanterie sichere Ruhe zukommen lassen, er befahl um 730 >abds. den 
Rückmarsch nach Westen bis Liffaken und Gr. Schläfken. In mühsamem 
Marsche, den durch und auf Neidenburg anrückenden Truppen ent- 
gegen, erreichten Ulanen, Dragoner und Artillerie erst um 11° nachts 
die zugewiesene Unterkunft. 
Erst spät am Tage näherte sich die 1. I n f. D i v. Neidenburg. Ihre 
Ablösung durch die 5.Ldw.Brig. war bei Soldau durch immer wieder 
auflebendes Fern'feuer russischer Batterien gestört worden. Die Straße 
nach Gr. Koslau, nach der dann alles zusammendrängte, war zunächst 
noch durch die Brig. Schmettau belegt. So konnte selbst die am Bor- 
mittagskampfe gar nicht beteiligte 2. Jnf.Brig. erst um 3° nachm. vom 
Bahnübergang 4km nordöstlich Soldau den Vormarsch antreten; die 
1. Jnf.Brig. folgte um 430. „Der Marsch gestaltete sich zu einer großen 
Strapaze" — heißt es im Kriegstagebuch des I./1. — „Rücksichtslos 
drängten sich Fußartillerie, Feldartillerie, Munitionskolonnen, ein Feld- 
lazarett in die Marschkolonne. Fast dauernd marfchierten zwei, sogar 
drei Kolonnen nebeneinander. Alle paar hundert Schritt wird gehalten, 
nach wenigen Minuten weiter! So ergibt sich, daß der nur kurze Marsch 
hohe Anforderungen an die Truppe und ihre Kräfte stellt." 
Gen. v. Franyois hatte der 1. Jnf.Div. den Befehl entgegen 
gesandt, im Sinne überholender Verfolgung auf Saberau abzubiegen 
und dort über die Neide zu gehen. Man traf auf den zerstörten und 
deswegen schon von den 8. Ulanen gemiedenen Übergang: die Pioniere 
aber waren von den Arbeiten an den Soldauer Brücken noch nicht wieder 
heran. So beanspruchte die Wiederherstellung des Überganges bei 
Saberau viel Zeit; Glt. v. Konto führte die vordere, 2. Jnf.Brig. 
nach Neidenburg weiter, das die Brig. Schmettau inzwischen ostwärts 
2) 2 km östl. Neidenburg.
	        
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