Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

Bereitstellung zum Angriff auf Soldau. 
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vor Soldau festgestellten russischen Batterien nach Anordnung des Genm. 
Moewes niederzukämpfen. — Die Infanterie der Divisionen und beider 
Detachements, Mülmann und Schmettau, stellt sich innerhalb ihrer Ab- 
schnitte zum Angriff auf Soldau bereit. Zeitpunkt und Art des An- 
griffs werde ich morgen 6° morgens auf Höhe 293*) westlich Chaussee 
Usdau befehlen." — Gleichzeitig hatte Gen. v. FranHvis Frühaufklärung 
durch die Fld.Fl.Abt. 14 angeordnet mit dem Hinweis, daß bei Soldau 
angeblich noch russische Truppenausladungen stattfänden; „Einsatz 
I. AK. Richtung Soldau oder Neidenburg; Meldungen bis 5° vorm. 
nach Krämersdorf, dann nach Höhe 203 südlich Usdau"^). 
Wie überall, so lag am 28. Aug. morgens auch bei Soldau dicker 
Nebel, der den Beginn des Artilleriefeuers bis etwa 6° vorm., die Luft- 
aufklärung noch länger verzögerte. Es mußte ins Ungewisse hinein ge- 
handelt werden. Um 625 vorm. sandte Gen. v. Franyois dem Kdr. 
des Ul.Rgts. 8, Obstl. Frh. Schäffer v. Bern st ein, nach Gr. 
Schläfken den Befehl, mit seinem Regiment, verstärkt durch Dragoner 
vom XX. A.K., Radfahrer und eine Batterie, sofort über Gr. Koslau 
nach Neidenburg aufzubrechen, um „russische Kräfte, die gestern und 
heute gegen das XX. A.K. gekämpft hatten, anzugreifen, und zu ver- 
nichten". Die Absicht, auch noch das Iäg.Rgt. z. Pf. 10 mitzugeben, 
scheiterte daran, daß dieses Regiment zunächst nicht zu erreichen war3). 
Es erhielt aber ebenfalls die Richtung auf Neidenburg. Um 6*» gab 
Gen. v. F r a n? o i s auf dem Gefechtsstande des Gen.Kdos. (Höhe 202 
südl. Usdau) den Befehl für den Angriff auf Soldau: „1. Änf.Div. und 
Brig. Schmettau stößt aus Linie Fylitz—Klenzkau—Schönwiese aus 
Soldau vor. 2. Inf.Div. verbleibt in und um Gr. Tauersee zu meiner 
Verfügung. Brig. Mülmann setzt sich in Besitz von Pierlawken und 
nimmt von dort Verbindung mit der 1. Jnf.Div. auf." 
Glt. v. M ü l m fltrn entschloß sich, dem Soldauer Gegner in die 
Flanke zu gehen, „im Sinne der Parallelverfolgung die fehlende Kanal- 
lerie durch die Weittragenden 10 ow-Kanonen ersetzend". Um nicht durch 
eigene Truppen beschossen zu werden, ließ er die Helmüberzüge ab- 
*) Auf der vorliegenden Karte 202. 
2) Die Fliegermeldung aus Graudenz, daß die Russen schon am 27.August, 
530 nachm., in vollem Rückzüge auf Mlawa waren, die auch beim A.O.K. erst um 
l35 nachts einging, muß beim Gen.Kdo./I. AK. erst am 28. Aug. morgens oder 
überhaupt gar nicht bekannt geworden sein (vgl. S. 12V). 
3) Vgl. Anm. auf S. 80/81.
	        
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