Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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28.8. — Das I. Armeekorps. 
auch die 41. Jnf.Div. soll wieder vor. Die Kunde von der Flucht des 
Feindes wird ihr neue Kraft verleihen, wird das letzte Geschütz, das letzte 
Gewehr in Bewegung bringen, um mitzuwirken zum Enderfolg! 
Um 1*° nachm. gibt Gen. v. Hindenburg bei Frögenau nach 
persönlicher Rücksprache mit Gen. v. S ch o t tz den V erfolg ungs- 
befeh'l: „Feind aus Hohenstein—Waplitz in Flucht nach Südosten. 
I. A.K. hat ihm den Weg zu verlegen und muß mit 1. Jnf.Div. noch 
heute über Neidenburg Mufchaken, mit 2. Jnf.Div. Grünfließ erreichen; 
Kavallerie, Radfahrer und Artillerie Willenberg. Vielleicht versucht auch 
der >in Allenstein gewesene Gegner über Willenberg zu entkommen, 
ebenso der bei Mschofsbuvg geschlagene über Ortelsburg. — XX. A.K. 
verfolgt aus Linie Wronowo—Hohenstein in Richtung Lahna—Kurken. 
— Die Verfolgung ist vom I. A.K. morgen zu frühester Stunde in all- 
gemeiner Richtung Willenberg fortzusetzen. — Detachement Soldat) 
bleibt stehen. — A.O.K, heute abend Osterode, morgen wahrscheinlich 
Neidenburg." — Für das I. R.K. wird gleichzeitig befohlen, „unaufhalt- 
sam auf Stabigotten—Grieslienen vorzugehen und den Feind noch 
heute anzugreifen. Es gilt die Vernichtung der Division, die auf 
Hohenstein marschiert." 
b) Das I. Armeekorps am 28. August. 
(Skizze 9 u. 13.) 
Wir müssen in der Schilderung zeitlich zurückgreifen. Als General 
v. Fran? ois am 27. Aug. mittags sein Korps nach Süden abdrehte, 
war er sich darüber im klckren gewesen, daß seine Hauptaufgabe auch 
weiterhin in der Richtung auf Neidenburg lag, daß der Kampf gegen 
den Soldauer Gegner nur eine Nebenausgabe darstellte, mit der man je 
eher, desto besser zum Ende kommen mußte*). Der General hatte am 
27. Aug. abends in Krämersdorf südöstlich Usdau Quartier genommen 
und rechnete mit starkem Feind bei Soldau und mit ernstem Kampfe 
am folgenden Morgen, denn „die russische Stellung an der Neide war als 
gut ausgebaut und stark mit Artillerie besetzt" erkundet worden. Er hatte 
daher schon abends starke Artillerie unter Genm. Moewes (Kdr./I.Flda. 
Brig.) bei Borchersdorf und östlich bereitstellen lassen und um 730 
abends befohlen: „Sobald die Tagesbeleuchtung es gestattet, sind die 
*) 5. Ldw.Brig. 
2) Der Absatz des Armeebefehls: I. AK. „deckt Rücken der Einkreisung" (vgl. 
S. 118) war nur als Benachrichtigung der anderen Korps gedacht. Das I. A.K. 
selbst hat diesen Befehl überhaupt nicht erhalten.
	        
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