Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

Gen. v. Mackensen befiehlt den Angriff. 
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Gegen 4° nachm. erfuhr Gen. v. Mackenfen, daß nunmehr starke 
Kräfte des I. R.K. von Westen gegen die Enge von Gr. Bössau im 
Vorgehen seien, während nur eine Division des Korps den Marsch west- 
lich des Dadey-S. nach Süden fortsetze. Da zu dieser Zeit auch die 
vorderen Teile der 35. Jnf.Div. von Gr. Köllen her zu erwarten waren, 
schien der Zeitpunkt für den Angriff gekommen. Die 36.1 n f. D i v. 
erhielt Befehl, bis Teistimmen und Krausen vorzugehen. Unabhängig 
davon faßte Genm. Hahndvrff, während sich der Divisions- 
kommandeur noch auf dem Ostflügel befand, nach Rücksprache mit Obst, 
v. E i che n d o r s f, das Feuer von 9 l. und 1 schw. Battr. auf die Wald- 
stücke vor den Grenadieren zusammen und veranlaßt diese zum Angriff. 
Der kam aber hier wie auf der ganzen übrigen Front nicht vor 6° abds. 
in -Gang. 
Dem Gren.Rgt. 5der 71. I n f. B r i g. hatte das halbstündige Ver- 
nichtungsfeuer der Artillerie solche Entlastung gebracht, daß eine um 
63° abds. vorgesandte Streife, 8 Mann der 7. Komp. unter Lt. H e f s e, 
aus dem gegenüberliegenden Walde mit 63 Gefangenen zurückkehrte. 
Gegen 7° abds. gingen die Grenadiere vor. „Als das I. Btl. antrat, 
verstummte das feindliche Feuer; der Gegner zog sich zurück" — heißt es 
im Kriegstagebuch dieses Bataillons; um 750 war der Wald südwestl. 
Görkendorf genommen. In ihn waren bereits vorher auf Veranlassung 
des Brig.Kdrs, Obst. v. Dewitz, von Osten her Teile des I./128 ein¬ 
gedrungen; der Feind war unter Zurücklassung von etwa 150 Ge- 
fangenen geflüchtet. Das östlich der Straße vorgehende II./128 berichtet: 
„Um 730 abds. war die verlassene feindliche Stellung erreicht." 
Nicht viel früher und fast ohne einen Schuß zu tun, hatten auch die 
Regimenter der 69.1 n f. B r i g. ihre Ziele erreicht. Das 8. Weftpr. Inf. 
Rgt. Nr. 175machte 270 Gefangene. Die Russen hatten den Angriff nicht 
abgewartet. „Als wir aus dem Walde heraustraten in der Erwartung, 
von einem Geschoßhagel empfangen zu werden, rührte sich nichts mehr. 
Der Feind war verschwunden," berichtet das Jnf.Rgt. 129*). 
Bei der 35. Inf. Div. war das Kulmer Jnf.Rgt. Nr. 141, das bei 
Gumibinnen besonders schwer gelitten hatte, unter Obstl. v. Stein- 
feiler um 460 nachm. von Gr. Köllen gegen das besetzt gemeldete 
Bergenthal zum Angriff angetreten. „Den vorfühlenden ersten dünnen 
Schützenlinien schlägt Feuer entgegen Artillerie bearbeitet den 
l) Er.Bl, des Jnf.Rgts. 129.
	        
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