Der Einbruch in den Waldrand gelingt.
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ihm seine Absicht mit, den feindlichen Graben im Walde zu nehmen und
ersucht um Mitwirkung von der Flanke her.
Aus 4° nachm. wird der Beginn des Angriffes angesetzt. Die 3. und
7./127 entwickeln sich im Hohlwege, legen ihr Gepäck ab, kriechen durch
das dichte Dornengestrüpp bis auf 20 Meter an den zurückgebogenen
Flügel des feindlichen Grabens heran und eröffnen das Feuer, während
Sergeant R a u n e r mit nur drei Gruppen den Gegner in der Front
beschäftigt. Das I./Gr.R. 123 schwenkt bei der Totemann-Mühle nach
Westen ein und geht gegen den rechten Flügel des Feindes vor. So, von
zwei Seiten angepackt, muß der Gegner zum Weichen gebracht werden.
Ein kurzes, hitziges Feuergefecht, in dem der Kompagnie-Führer der 7./127,
Lt. d. R. B r a u n, fällt, dann läßt Oberst I e t t e r alle Hornisten zum
Sturm blasen. Zwei Züge der 1. und 2./127 werden noch hineinge-
warfen. Die Tamboure schlagen, die Schützen stürzen sich, allen voran
Oblt. v. Hartlieb, mit dem Bajonett auf den Feind. Ein wütendes,
blutiges Handgemenge, dann zahlt der Franzose Fersengeld, und ein
weithin schallendes, donnerndes „Hurra" gibt den übrigen Truppen der
34. Brigade Kunde, daß der Waldeingang in deutscher Hand ist. Das
I.R. 127 kann sich mit dem I./Gr.R. 123 in den Ruhm teilen, der 27. Inf.
Div. den Eintritt in den Grurie-Wald erkämpft zu haben.
80 Tote hat das französische Linienregiment 120 in dem zähe ver-
teidigten Schützengraben liegen gelassen, mehrere Gefangene fallen den
nachdringenden 127ern noch in die Hände. Die am Eingange des Hohl-
weges in Stellung gebrachten Maschinengewehre schießen in den fliehen-
den Feind hinein. Noch einmal versucht dieser, sich zu setzen, aber die
nachdrängenden Grenadiere und Musketiere werfen ihn nach kurzem
Feuergefecht abermals zurück; er verschwindet in südlicher Richtung.
Wegen der hereinbrechenden Dämmerung und der Unsicherheit er-
scheint eine weitere Verfolgung unratsam. An der Wegegabel 400 m
südlich des Waldrandes sammeln sich die Bataillone. I./J.R. 127 ver-
schanzt sich westlich, I./Gr.R. 123 östlich dieser Gabel hinter einem im
Halbkreis angelegten Astverhau.
Während so am Wege Binarville—Fontaines aux Charmes der Ein-
bruch in den Wald gelungen war, hatten die übrigen Truppen der Bri-
gade den Widerstand des gut gedeckten und fest verschanzten Feindes am
Waldrande nicht zu brechen vermocht. Nur noch die beiden Kompagnien
am äußersten rechten Flügel (1. und 10./120) waren etwa 200 in in
den Wald eingedrungen, da bereits rechts vorwärts, außerhalb des
Wäldes, Teile der 11. Jnf.Div. bei Höhe 182 standen. Der linke Flügel