30 Der erste Kampf im Waldinnern westlich Montblainville.
Wärts. Das I. verfolgte den Feind bis über den Grund bei Belair Fe.,
das III. besetzte die Höhen westlich und südwestlich von Montblainville.
Das Bild des Kampfes um Montblainville zeigte noch einmal die
ganze schöne, wilde Poesie der offenen Feldschlacht. Anders dagegen war
das Bild im Walde. Während das III./Füs.R. 122 sich gegen Montblain¬
ville entfaltet hatte, war das II. Batl. (Hauptmann N i e b u h r) westlich
des Dorfes durch den Wald vorgegangen, in dem sich zunächst nichts
rührte. Plötzlich aber schlug dem Bataillon von einem Astverhau her auf
49 w Entfernung ein rasendes Schnellfeuer entgegen. Obwohl die Bri-
gade noch zwei Kompagn-ien vom J.R. 121 rechts verlängernd einsetzte,
gelang es nicht, weiter vorzudringen. Stundenlang mühten sich die sechs
Kompagnien unter schweren Verlusten vergeblich ab, dem unsichtbaren
Gegner beizukommen. Der Kampf im Walde stand.
Nach der Erstürmung Montblainvilles erteilte Oberst v. T r i e b i g
dem ihm zur Verfügung gestellten II./J.R. 124 (Major S a l z m a n n)
den Befehl, nunmehr den Eintritt in den Wald auf dem Wege Mont-
blainville—Servon zu erzwingen. Der Feind hatte diesen Eingang durch
eine starke Barrikade gesperrt. Major S a l z m a n n entwickelte sein Ba-
taillon in einer kleinen Waldparzelle halbwegs zwischen Dorf und Wald-
rand und stürmte mit gefälltem Bajonett unter lautem Hurra die Barri-
kade. Der Feind floh in das Bois Bouzon, gefolgt von dem II./J.R. 124.
Jetzt erst gab auch der Gegner vor dem Bataillon Riebuhr nach, das
nun auch seinerseits verfolgend bis an den Weg Montblainville—Servon
nachstoßen konnte. Am Abend sicherte das II./Füs.R. 122 an und südlich
des Weges Montblainville—Servon, das I./Füs.R. 122 östlich anschließend
bis zum Wege südöstlich der Belair Fe., während das II./J.R. 124 nach
Montblainville in Ortsbiwak rückte.
Während dieser Kämpfe außerhalb des Waldes und am Waldrande
hatten auch im Innern des Waldes selbst schwere Zusammenstöße mit
dem Feinde stattgefunden. Seit dem 21. September hatte das I./J.R. 121
südlich von la Viergette als Seitendeckung der Division gestanden, um
die Verbindung mit der 4. Armee herzustellen. Es hatte diese Aufgabe
aber nicht erfüllen können, da es überall auf stark besetzte Stellungen und
Astverhaue gestoßen war. Jetzt, am 22., follte es von II./J.R. 125 ab-
gelöst werden und als Seitensicherung der Division auf der Römerstraße
bis zur Varenner-Straße vorrücken.
Sobald die Ablösung eintraf, marschierte der Bataillonskommandeur,
Hauptmann Höckel, mit vorgenommener Spitze zunächst auf der
Römerstraße, sodann auf einem schmalen Seitenpfad östlich der Römer»