Hohlweg von Souchez.
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. rei Wochen vergehen, ohne daß der erwartete französische Angriff
s stattfindet.
Schon hat sich auf der Kanzel wieder der Zustand einge?
bürgert, der trotz aller Kennzeichen eines erbitterten Stellungskampfes
dennoch in der Regelmäßigkeit seiner Ablösungen, seiner Feuerübersälle,
seiner Opfer, seines Postenstehens und seines Grabenbaus irgendwie
an Frieden erinnert. Freilich fehlt jede Spur von Behaglichkeit. Immer
noch machen die zahlreichen, umherliegenden Leichen, Äie niemand be-
erdigen kann, durch ihren Geruch viel zu schaffen. Scheußlich, wenn ein
langsamer Nordwest den ganzen Gestank über die Gräben und hinunter
in die Schlucht weht. Auch ein vernünftiges Hindernis, wenigstens die
Andeutung einer gewissen Sicherheit gebend, will trotz lebhaften Be-
mühens der Pioniere nicht entstehen. Zu nah ist der Franzmann, der
es nicht dulden will, daß man seinem bestimmt zu erwartenden Angriff
einen Riegel vorschiebt. Aber die Gräben werden wenigstens auf eine
zweckmäßige Tiefe gebracht, und die ausgebrannten Unterstände können
wieder zu bescheidenen menschlichen Behausungen gestaltet werden.
Seit Ende März ist der Abschnitt der 28. Infanteriedivision nach
links um die Breite eines Regiments verlängert worden. Leibgrenadier-
regiment 109, bisher auf dem rechten Flügel der 55. Brigade im Abschnitt
von Rotre Dame, gibt seine Stellung an das Jnf.Regt. III von der
56. Brigade ab und rückt selbst in den neuen Abschnitt auf dem linken
Brigadeflügel, Anschluß dort nehmend an das IN. Bataillon der 110er