Volltext: Der letzte deutsche Angriff [34] (Band 34/1930)

Artillerievorbereitung. — Beginn des Übersetzens. 57 
Bei der 7. Armee hat nahezu gleichzeitig mit dem Beginn des deut- 
schen Artilleriefeuers auch die Tätigkeit der Pioniere begonnen. Jeder 
Angehörige dieser „schwarzen Waffe" ist sich dessen bewußt, daß es tn 
hohem Maße von seiner und seiner Waffengenossen Tapferkeit und 
Tatkraft abhängt, ob der Marneübergang glücken und ob der heutige 
Tag ein Erfolg werden wird. „Gib deine ganze Kraft her, um zu 
siegen und den Feind vernichtend zu schlagen! Denn nur ein Sieg bringt 
dir einen Frieden, unter dem du mit den Deinen leben kannst. Je größer 
der Sieg, um so näher ist der Frieden!" So steht es in dem Merkblatt, 
welches der General der Pioniere beim A.O.K. 7, Generalmajor Un- 
verzagt, an seine Pioniere ausgegeben hat. Fürwahr, es gilt heute 
den Ruhm des Tages von Alfen zu erneuern! 
Gleich den Bataillonen der Angriffsdivisionen sind auch die Pionier- 
kompagnien heute abend nach Einbruch der Dunkelheit angetreten und 
zu den Bereitstellungsplätzen ihrer Pontongruppen marschiert, welche, 
jedesmal etwa sieben Pontons stark, in den Vornächten in Baracken, 
Scheunen, Strauchgruppen oder an anderen Stellen versteckt, zum Teil 
eingegraben, bereitgelegt worden sind. Auf ihrem Marsch sind die 
Kompagnien stellenweise in feindliches Gasfeuer geraten, doch haben 
kurz nach Mitternacht alle ihre Plätze erreicht, auch die von den 
Stellungsdivisionen kommandierten Trägertrupps sind rechtzeitig ein- 
getroffen. 
Um 1°° vorm., fünf Minuten vor Beginn des deutschen Artillerie- 
feuers, sind überall die Pontons aufgenommen worden. Leise keuchend 
schleppen jetzt die Träger, die Füße mit Gras und Sandsäcken umwickelt, 
ihre schwere Last zur „Ablauflinie"*). Feindliche Feuerüberfälle verur- 
fachen an vielen Stellen Verluste und Beschädigungen der Pontons. Es 
erfordert die volle Energie der Führer und die hingebungsvolle Arbeit 
der Mannschaften, um das freie, deckungslose Gelände unter diesen 
schwierigen Verhältnissen zu überwinden. Nach mühevollem Marsch**) 
ist endlich überall die durch ein weißes Band bezeichnete Ablauflinie 
erreicht, die im allgemeinen noch 300 bis 400 m von der Marne entfernt 
*)Damit das erste übersetzen überraschend erfolgte, war zwischen den 
Bereitstellungsplätzen und dem Fluß eine diesem etwa gleichlaufende, genau 
festgelegte „Ablauflinie" bezeichnet, in der sich die Pontontrupps mit 50m 
Zwischenraum zunächst niederzulegen hatten, um dann auf ein Zeichen des 
leitenden Offiziers hin an den Fluß vorzueilen. 
**) Die Entfernung zwischen den Bereitstellungsplätzen und der Ablauflinie 
betrug stellenweise über 700 in.
	        
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