Volltext: Der letzte deutsche Angriff [34] (Band 34/1930)

Mißerfolg der Gruppe Langer. — Befehl zum Einstellen des Angriffs. 173 
weit er feindliche Kräfte gebunden bzw. Reserven von der 7. Armes 
ferngehalten hatte, blieb zunächst ungewiß. 
Sicherlich hat die Truppe, von den Anstrengungen des Vortages er- 
schöpft und in dem nicht unzutreffenden Gefühl, vor eine mehr oder 
weniger unlösbare Aufgabe gestellt zu sein, am 16. Juli nicht überall mit 
dem gleichen Schwung und Eifer angegriffen, wie am Tage zuvor. 
Keineswegs aber kann etwa von einem Versagen der Truppe gesprochen 
werden. Hiergegen spricht allein schon die auch für diesen Tag recht hohe 
Verlustziffer. Daß der Angriff mißlang, war nach Lage der Dinge eigent- 
lich unvermeidlich, besonders da die Grundlagen für eine Bekämpfung 
bzw. vorübergehende Ausschaltung der feindlichen Artillerie vollkommen 
fehlten. 
überhaupt waren die deutschen Batterien gerade hier in der Cham- 
pagne vor eine ebenso schwere, wie undankbare Aufgabe gestellt. Sie 
haben sie nach besten Kräften und unter rücksichtslosem Einsatz ihrer 
selbst zu lösen versucht. Ihre Verluste waren demgemäß außerordentlich 
hoch, sie übertreffen stellenweise prozentual die der Infanterie erheblich. 
So verloren z. B. die Divisionsartillerie der 199. Inf.Div. (Felda.Regt. 263 
und Ill./bayer. Fußa. 2) am 15. und 16. Juli 4 Offiziere, 151 Mann, die 
der 239. Inf.Div. (Felda.Regt. 55 und Fußa.Batl. 78) sogar 14 Offiziere, 
226 Mann. 
Schon bald nach Mittag hatte das A.O.K. 1 erkannt, daß der An- 
griff an seiner Front keine wesentliche Erfolge haben würde. General 
v. Mudra entschloß sich daher, ihn sobald als möglich abzubrechen und 
einen Teil der Artillerie der Gruppe Ilse zuzuführen, welche den linken 
Flügel der im langsamen Fortschreiten gemeldeten 7. Armee unter- 
stützen sollte. Am Nachmittag ergingen an die Gruppen Lindequift, Gon- 
tard und Langer vorbereitende Weisungen, den Angriff einzustellen und 
sich zur Abwehr zu gliedern. 21 Feld- und 5 schwere Batterien hatten 
sich bereits in der Nacht vom 16./17. Juli zur Gruppe Ilse in Marsch zu 
setzen. 
An der ^ront verlief der Rest des Tages unter beiderseitigem, 
wechselnd parkem Artilleriefeuer. Zu Infanteriegefechten kam es, abge- 
sehen von vereinzelten örtlichen Kämpfen, nicht mehr. Die Divisionen 
der Armee- und Heeresgruppenreserve blieben an ihren bisherigen 
Plätzen, die 19. Ers.Div. (O.H.L.Reseroe) marschierte am Nachmittag 
bis in die Gegend von Aumsnancourt, sie sollte zur 7. Armee treten 
(vgl. S. 181).
	        
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