Volltext: Die Tankschlacht bei Cambrai [31] (Band 31/1929)

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Gegen 11 Uhr vorm. fühlten stärkere feindliche Jnfanterie-Pa- 
trouillen gegen Anneux vor; die um vier Maschinengewehre verstärkten 
Züge der 12./Ref.Jnf.Regts. 52 wiesen sie jedoch verlustreich ab. Da 
der Engländer damit die Besetzung des Ortes erkannt hat, beginnt eine 
starke Artillerievorbereitung. Dann kommen Tanks heran, denen In- 
fanterie in mehreren Wellen folgt. Die Kompagnie Schwill wehrt 
sich in ihrer vorgeschobenen Stellung verzweifelt. Einige Panzerwagen 
schieben sich südlich Anneux vorbei und tauchen bald vor der S. II. Stel- 
lung auf, sie werden von den Maschinengewehren des III./Res.Jnf.- 
Regts. 52 mit höchster Schußfolge empfangen. Der Führer der 
10. Komp. setzt zunächst nur seine Zielfernrohrschützen an, wenn aber 
so ein stählernes Ungetüm eine der beiden langen Seiten zeigt, läßt er 
das Feuer mehrerer Gruppen zusammenfassen. Im übrigen beschränkt 
sich diese Kompagnie wie auch die 9. und 11. darauf, die nachfolgende 
englische Infanterie zu bekämpfen. 
„Wir waren alle guten Mutes in der Annahme, unsere Artillerie 
müsse ja diese großen Ziele, auch bei der schlechten Sicht, bald zusammen- 
schießen. In der Nähe der Tanks sahen wir etwas aufblitzen und hielten 
es zunächst für Einschläge unserer Artillerie. Schnell stellte sich aber 
heraus, daß es Abschüsse von den Tanks waren." Was konnten jedoch 
die wenigen Batterien — hinter dem rechten Flügel und der Mitte der 
Gruppe Caudry 11 Batterien! — ausrichten, denn auch östlich Mar- 
coing griff der Feind, wie wir noch sehen werden, gleichzeitig an. Es 
ist daher sehr verständlich, daß von der Infanterie an diesem Tage über 
den Mangel an Artillerieunterstützung besonders geklagt wurde. Hatte 
aber schon gestern die Zahl der Geschütze zur Abwehr des Angriffs 
keineswegs genügt, weit weniger konnte heute die Infanterie — nach 
den schweren Verlusten der Artillerie tagszuvor — bei ihrem Ringen 
mit den Tanks eine merkliche Entlastung erfahren. Die Ziele der 
5./Feld-Artl.Regts. 282 lagen hauptsächlich in der Gegend von Anneux; 
wegen der weiten Entfernung von seiner Gruppe war Leutn. d. Res. 
Krüger auf selbständiges Handeln angewiesen. Bei Oberlt. d. Res. 
Linsenbarth (l./Feld-Artl.Regts. 213) nördlich Eantaing traf eine 
Bitte um Unterstützung nach der anderen von der Schwesterwaffe ein, 
er mußte seine Geschütze abwechselnd nach Süden und Westen einrichten 
lassen»). 
*) 2. und 3./Feld-Artl,Regts, 213 gingen am frühen Nachmittage östlich 
Fontaine-Notre-Dame in Stellung. Zu der Feld-Artl.Gruppe B o r ch e r t 
(Kom. Feld-Artl.Regts, 213, zugleich Artl.Führer 107. Jnf.Div.) traten dann
	        
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