Volltext: Die Tankschlacht bei Cambrai [31] (Band 31/1929)

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Ortes sogar der erste Graben dieser Stellung wurden gegen alle Vor- 
stöße behauptet*). Dennoch wartete Major Krebs mit Ungeduld auf 
die von der 54.Jnf.Div. durch Lichtspruch kurz nach 1 Uhr nachm. 
angekündigten Unterstützungen. Die bisherigen Erfolge konnten ihn über 
den Ernst der Lage nicht hinwegtäuschen. 
In den frühen Nachmittagsstunden wird die Bereitstellung englischer 
Infanterie, Kavallerie und Artillerie südlich Flesquieres erkannt; der 
Feind scheint zu einem neuen, kräftigen Schlage auszuholen. Er wendet 
sich jedoch in Richtung Marcoing. Alle Versuche des Major Krebs, 
Anschluß nach rechts oder links aufzunehmen, bleiben vergeblich. Von 
zurückkehrenden Krankenträgern wird bald gemeldet, daß Marcoing, ja 
sogar Noyelles in den Händen des Feindes sind. Eigene Beobachtung von 
Flesquieres aus ergibt, daß auch auf Graincourt englische Infanterie 
und Kavallerieteile hinter Tanks sich vorwärts bewegen. Kein Zweifel, 
die Gefahr, völlig eingeschlossen und abgeschnitten zu werden, wächst von 
Minute zu Minute. — 
Inzwischen (1.30 nachm.) hatte Major Krebs noch den Ordonnanz- 
offizier des Jnf.Regts. 84, Leutn. d. Res. Bertheau, zur Bericht- 
erstattung nach rückwärts geschickt. — Ein Herankommen der von der 
Division in Aussicht gestellten Verstärkungen ist immer noch nicht zu 
erkennen. 
Graincourt. 
Nachdem die Verteidiger von Havrincourt (I./Jnf.Regts. 84) „nach 
geraumer Zeit" von der Übermacht überwältigt waren, wandte 
sich die engl. 62. Div. in Richtung auf Graincourt. Ihre Panzerwagen 
stießen in die nunmehr offene Flanke des Landw.Jnf.Regts. 384, sie 
wälzten sich an den Gräben der Siegfried-Stellung entlang und tauchten 
*) Haig sagt bei der Schilderung des Angriffs der 51. Div. gegen 
Flesquieres, daß zahlreiche Tanks durch direkte Schüsse deutscher Feldbatterien, 
in Stellungen hinter dem Höhenrücken, erledigt worden wären. Weiter heißt 
es dann „nichtsdestoweniger wurden mit Ausnahme des Dorfes selbst unsere 
Zweiten Ziele in diesem Gebiet vor Mittag genommen". Das zweite Ziel der 
51. Div., die sogenannte „brown line" — sie sollte um Nullzeit plus 3 Stunden 
und 30 Minuten erreicht sein — verlief aber, wie sich nach aufgefundenen 
Befehlen und Einzeichnungen auf Karten nachweisen läßt, noch nördlich der 
Zuckerfabrik, also nördlich Flesquieres. Keineswegs erreichte die Highland- 
Division, „die zweiten Ziele in diesem Gebiet", denn ihr Gefechtsstreifen um- 
faßte in der Hauptsache das Dorf; „vor Mittag" lagen vielmehr ihre Brigaden 
ffüdlich Flesquieres und der östlich anschließenden deutschen Zwischen-Stellung fest. 
Cambrai 4
	        
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