Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Einnahme der Stadt Gorlice. 
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119. Jnf.Div. war zu dieser Zeit bis auf die Höhe 346 östlich Gorlice ge- 
langt und wurde von dort im Vorgehen angenommen. Das Vordringen 
der beiden benachbarten Divisionen mußte also jenseits Gorlice zum 
Zusammenschluß führen. Auch der 81. Res.Div. war befohlen worden, das 
gegebene Ziel, den Mofzczanka-Abschnitt, noch heute mit Vortruppen zu 
überschreiten. Die Korpsreserve verschob General v. Franyois an das 
Südende vom Mszanka. Hier stand sie hinter der Mitte des Korps und, 
dem Wegenetz entsprechend, an der richtigen Stelle. 
Die Vorbewegung beider Divisionen des XXXXI. Res.K. stieß vorerst 
nicht mehr auf Widerstand. Das Absuchen der zahlreichen Gehöfte nach 
Versprengten aber und das Aufräumen der vielen Waldstücke nahm er- 
hebliche Zeit in Anspruch. In Gorlice waren Teile des Res.Inf.Rgts. 272 
von Westen und Süden her eingedrungen. Gleichzeitig gingen auch Teile 
des Jnf.Rgts. 58 am linken Flügel der 119. Jnf.Div. und der 4,/Ref.Inf.- 
Rgt. 271 von Norden her in das Stadtinnere vor. Die Säuberung der 
Stadt von den Russen machte keine Schwierigkeiten mehr. Der ganze 
Westteil von Gorlice war ein Trümmerhaufen. Volltreffer hatten die 
Straßen aufgerissen und Häuser zum Einsturz gebracht. An zahlreichen 
Stellen brannte es noch. Auch die im Ort aufgespeicherten großen Mu- 
nitionsvorräte waren zum Teil in Brand geraten und verursachten 
dauernd Detonationen. Es war eine unerträgliche Hitze zwischen den 
Häuserzeilen. Schwelender Geruch von verbrannten Leichen und Pferde- 
kadavern verpestete zudem die Luft, die schon mit den rußigen Rauch- 
schwaden der brennenden Petroleumvorräte geschwängert war. Je weiter 
man sich dem Stadtinnern näherte, um so zahlreicher kamen Trupps ver- 
sprengte? Russen zum Vorschein, warfen beim Anblick der Deutschen die 
Waffen fort und gaben sich gefangen. Zahlreiche Russen wurden auch mit 
mehr oder weniger Gewalt aus den Kellern herausgeholt, in die sie sich 
mit den Einwohnern vor der Beschießung geflüchtet hatten. Südlich um 
Gorlice herumfassend und noch östlich der Ropa übergreifend, suchte die 
Komp. Renner (5./272) die Verbindung mit der 119. Jnf.Div. zu hal- 
ten. Pioniere der 82. Res.Div. wurden angesetzt, um baldigst eine durch- 
laufende Verbindung durch Gorlice zu schaffen.
	        
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